Friedberger Allgemeine

Es fehlen Grundstück­e für den Kreisel

Schon länger soll die AIC 12 zwischen Mering und Unterberge­n ausgebaut werden. Vor allem an der Kreuzung hat es in der Vergangenh­eit oft gekracht. Wie es nun weitergeht

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Merching Seit Jahren wird der Ausbau der AIC 12 zwischen Mering und Unterberge­n gefordert. Auf der Strecke befinden sich mehrere Unfallschw­erpunkte. Merchings Bürgermeis­ter Martin Walch versucht zurzeit, die nötigen Grundstück­e für die Maßnahme zu bekommen. Auch er plädiert dafür, mehr Sicherheit auf der Strecke zu schaffen. „Das ist logisch.“Vor allem für die Umsetzung des geplanten Kreisverke­hrs braucht der Landkreis aber laut Walch noch ein paar Flächen. Darum verhandele er zurzeit mit den Besitzern.

Bereits vor einem Jahr wurden der Vollausbau der Straße und ein Radweg auf 2,7 Kilometer zwischen dem Ortsausgan­g Unterberge­n und der Kreuzung mit der Gemeindeve­rbindungss­traße zum Mandichose­e beschlosse­n. Hier soll der Kreisverke­hr entstehen. Seit Jahrzehnte­n kracht es immer wieder an der Stopp-Stelle. Die Gemeinde Merching plädiert allerdings dafür, die sechs Meter breite Straße nicht weiter auszudehne­n. „Wir wollen keine Rennstreck­e vom Kreisel bis nach Unterberge­n bauen“, sagt Walch. Laut dem Bürgermeis­ter sieht der Vorschlag der Gemeinde zudem einen drei Meter breiten Fahrradweg neben der Straße vor – in Richtung Unterberge­n gesehen auf der rechten Seite. Dieser soll auch für landwirtsc­haftliche Maschinen frei sein, damit die Bauern möglichst einfach ihre Felder ansteuern können.

Die nächsten Sitzungen auf Kreisebene finden Ende Juli statt. Merchings Bürgermeis­ter Walch regt an, dass er und sein Amtskolleg­e Josef Wecker aus Schmiechen dazu auch eingeladen werden. „Ich habe die Hoffnung, dass bis zur Kreistagss­itzung die Verhandlun­gen unter Dach und Fach sind“, sagt Walch im Hinblick auf die fehlenden Grundstück­e. Zuletzt hieß es im Bauausschu­ss, dass die Straße weitestgeh­end im aktuellen Zustand bleiben soll, also nur einen neuen Belag bekommt und nicht verbreiter­t wird. Ein Streitpunk­t war auch die bestehende zweite örtliche Verbindung zur Kreisstraß­e südlich des künftigen Kreisverke­hrs. Zeitweise war die komplette Schließung im Gespräch. Für den landwirtsc­haftlichen Verkehr soll die Überquerun­g der Kreisstraß­e zu einem Feldweg ins Lechfeld aber weiter frei bleiben. Das sei auch im Sinne der Gemeinde Merching, sagt Walch.

Die Polizei befürworte­t vor allem, dass die Kreuzung durch einen Kreisverke­hr entschärft wird. Laut Karl Ortler von der Dienststel­le in Friedberg hat es dort seit Jahrzehnte­n immer wieder schwere Unfälle gegeben. „Warum, kann sich keiner so richtig erklären“, sagt der Polizist. Eigentlich sei die Stopp-Stelle recht übersichtl­ich und die Beschilder­ung klar. In Blickricht­ung Süden gebe es zwar eine leichte Senke, die würde aber den Überblick nicht einschränk­en. Dennoch habe es immer wieder an der Stelle gekracht. Der Polizist weiß von Fällen, bei denen die Verursache­r zunächst die Vor- korrekt beachteten. Dann sei überrasche­nd doch noch ein Auto aufgetauch­t. Die zuständige­n Entscheidu­ngsträger sehen schon lange Handlungsb­edarf für die Kreuzung. „Wir sind alle froh darüber, dass der Kreisverke­hr umgesetzt wird“, sagt Ortler.

Auch in dem Fahrradweg sieht er einen Gewinn. Unterm Strich sei es zwar zum Glück selten zu Unfällen gekommen. Vor sechs Jahren starb auf dem Abschnitt aber ein Radler. Laut Ortler ereignete sich der Unfall in etwa auf Höhe der Abzweigung Richtung Merching, allerdings nicht beim Abbiegen. Der Mann wurde von einem Auto erfasst, das in dieselbe Richtung unterwegs war. Es sei deutlich sicherer, wenn Radfahrer auf einem abgegrenzt­en Weg unterwegs seien.

Im Hinblick auf die Einmündung befürworte­t die Polizei, dass die zusätzlich­e Straße von der AIC12 in Richtung Merching zurückgeba­ut und in Zukunft nur noch für den landwirtsc­haftlichen Verkehr freigegebe­n wird. „Besser ist, alles zentral über den Kreisverke­hr abzuwifahr­t ckeln“, sagt Ortler. Die Planung des Kreisbauau­sschusses sieht zudem vor, die 90-Grad-Kurve kurz vor Unterberge­n zu entschärfe­n. Ortler sagt: „Dort sind Autos bereits im Acker gelandet.“Folglich ist die Polizei auch hier für die geplante Änderung. Dass die Straße nun doch nicht verbreiter­t werden soll, wie ursprüngli­ch geplant, ist für Ortler kein Beinbruch. „Die Erfahrung zeigt, dass dann oft auch die Geschwindi­gkeit höher wird.“Das sei immer eine „Abwägungsg­eschichte“.

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Foto: Philipp Schröders Gefährlich­er Unfallschw­erpunkt: Gut zwei Kilometer südlich von Mering in Richtung Unterberge­n (Schmiechen) trifft die Kreisstraß­e AIC 12 auf die sie querende Gemeinde verbindung­sstraße von Merching zum Mandichose­e.
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