Es fehlen Grundstücke für den Kreisel
Schon länger soll die AIC 12 zwischen Mering und Unterbergen ausgebaut werden. Vor allem an der Kreuzung hat es in der Vergangenheit oft gekracht. Wie es nun weitergeht
Merching Seit Jahren wird der Ausbau der AIC 12 zwischen Mering und Unterbergen gefordert. Auf der Strecke befinden sich mehrere Unfallschwerpunkte. Merchings Bürgermeister Martin Walch versucht zurzeit, die nötigen Grundstücke für die Maßnahme zu bekommen. Auch er plädiert dafür, mehr Sicherheit auf der Strecke zu schaffen. „Das ist logisch.“Vor allem für die Umsetzung des geplanten Kreisverkehrs braucht der Landkreis aber laut Walch noch ein paar Flächen. Darum verhandele er zurzeit mit den Besitzern.
Bereits vor einem Jahr wurden der Vollausbau der Straße und ein Radweg auf 2,7 Kilometer zwischen dem Ortsausgang Unterbergen und der Kreuzung mit der Gemeindeverbindungsstraße zum Mandichosee beschlossen. Hier soll der Kreisverkehr entstehen. Seit Jahrzehnten kracht es immer wieder an der Stopp-Stelle. Die Gemeinde Merching plädiert allerdings dafür, die sechs Meter breite Straße nicht weiter auszudehnen. „Wir wollen keine Rennstrecke vom Kreisel bis nach Unterbergen bauen“, sagt Walch. Laut dem Bürgermeister sieht der Vorschlag der Gemeinde zudem einen drei Meter breiten Fahrradweg neben der Straße vor – in Richtung Unterbergen gesehen auf der rechten Seite. Dieser soll auch für landwirtschaftliche Maschinen frei sein, damit die Bauern möglichst einfach ihre Felder ansteuern können.
Die nächsten Sitzungen auf Kreisebene finden Ende Juli statt. Merchings Bürgermeister Walch regt an, dass er und sein Amtskollege Josef Wecker aus Schmiechen dazu auch eingeladen werden. „Ich habe die Hoffnung, dass bis zur Kreistagssitzung die Verhandlungen unter Dach und Fach sind“, sagt Walch im Hinblick auf die fehlenden Grundstücke. Zuletzt hieß es im Bauausschuss, dass die Straße weitestgehend im aktuellen Zustand bleiben soll, also nur einen neuen Belag bekommt und nicht verbreitert wird. Ein Streitpunkt war auch die bestehende zweite örtliche Verbindung zur Kreisstraße südlich des künftigen Kreisverkehrs. Zeitweise war die komplette Schließung im Gespräch. Für den landwirtschaftlichen Verkehr soll die Überquerung der Kreisstraße zu einem Feldweg ins Lechfeld aber weiter frei bleiben. Das sei auch im Sinne der Gemeinde Merching, sagt Walch.
Die Polizei befürwortet vor allem, dass die Kreuzung durch einen Kreisverkehr entschärft wird. Laut Karl Ortler von der Dienststelle in Friedberg hat es dort seit Jahrzehnten immer wieder schwere Unfälle gegeben. „Warum, kann sich keiner so richtig erklären“, sagt der Polizist. Eigentlich sei die Stopp-Stelle recht übersichtlich und die Beschilderung klar. In Blickrichtung Süden gebe es zwar eine leichte Senke, die würde aber den Überblick nicht einschränken. Dennoch habe es immer wieder an der Stelle gekracht. Der Polizist weiß von Fällen, bei denen die Verursacher zunächst die Vor- korrekt beachteten. Dann sei überraschend doch noch ein Auto aufgetaucht. Die zuständigen Entscheidungsträger sehen schon lange Handlungsbedarf für die Kreuzung. „Wir sind alle froh darüber, dass der Kreisverkehr umgesetzt wird“, sagt Ortler.
Auch in dem Fahrradweg sieht er einen Gewinn. Unterm Strich sei es zwar zum Glück selten zu Unfällen gekommen. Vor sechs Jahren starb auf dem Abschnitt aber ein Radler. Laut Ortler ereignete sich der Unfall in etwa auf Höhe der Abzweigung Richtung Merching, allerdings nicht beim Abbiegen. Der Mann wurde von einem Auto erfasst, das in dieselbe Richtung unterwegs war. Es sei deutlich sicherer, wenn Radfahrer auf einem abgegrenzten Weg unterwegs seien.
Im Hinblick auf die Einmündung befürwortet die Polizei, dass die zusätzliche Straße von der AIC12 in Richtung Merching zurückgebaut und in Zukunft nur noch für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben wird. „Besser ist, alles zentral über den Kreisverkehr abzuwifahrt ckeln“, sagt Ortler. Die Planung des Kreisbauausschusses sieht zudem vor, die 90-Grad-Kurve kurz vor Unterbergen zu entschärfen. Ortler sagt: „Dort sind Autos bereits im Acker gelandet.“Folglich ist die Polizei auch hier für die geplante Änderung. Dass die Straße nun doch nicht verbreitert werden soll, wie ursprünglich geplant, ist für Ortler kein Beinbruch. „Die Erfahrung zeigt, dass dann oft auch die Geschwindigkeit höher wird.“Das sei immer eine „Abwägungsgeschichte“.