Das Meringer Volksfest zieht viele Besucher an
Gäste und Veranstalter sind zufrieden. Aber einen fünften Tag wird es im nächsten Jahr nicht mehr geben
Mering 2900 Meringer Senioren ab 65 Jahren wurden per Brief zu einem halben Hendl und einer Freimaß eingeladen, rund 1400 kamen tatsächlich zum Festplatz, um einen geselligen Nachmittag zu genießen. Das volle Zelt am letzten Tag bildete den Abschluss des im Großen und Ganzen gut besuchten Meringer Volksfests.
„Wir haben einige Jahre gebraucht, um es wieder auf den Weg zu bringen, aber jetzt hat unsere gemeinsame Anstrengung Früchte getragen“, zog Burkhard Greiner zufrieden Bilanz. „Die Leute freuen sich auf das Fest“, sagt der Festwirt aus Aindling, „und es läuft friedlich und gesittet ab.“Nach dem guten Auftakt am Donnerstag war das Zelt am Freitag- und Samstagabend zum Bersten voll und die Partybands Tropical Rain und Manyana heizten Jung und Alt kräftig ein. Auch der Zeltgottesdienst und der Frühschoppen mit der Kolpingkapelle waren gut besucht. Der Publikumsbesuch am Sonntagnachmittag war wie erwartet wegen des Fußballspiels sehr verhalten, und nach der Niederlage der Deutschen gegen die Mexikaner hatten es die 4-Taktler nicht leicht, die Gäste in gute Stimmung zu versetzen. Dies war hingegen beim Seniorennachmittag kein Problem. Ins Schwitzen kam die Feuerwehrkapelle aber trotzdem gehörig, denn bei den warmen Temperaturen war der Hitzestau oben auf der Bühne direkt unterm Zeltdach für die Musiker in Vereinskleidung nicht eben angenehm. Mehr als drei Stunden unterhielten sie ihre gut gelaunten Gäste. „Bereits um halb eins war hier vor dem Zelt eine enorme Schlange“, erzählte Jutta Huber. Zusammen mit ihrer Kollegin Gabriele Bohne aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters tauschte sie die vorgezeigten Einladungen der Senioren gegen die Gutscheine ein. Unterstützung erhielten die beiden Damen durch Mitarbeiter der Meringer Stadtsparkassenfiliale, die das geliebte Brauchtum der Gemeinde jedes Jahr mitsponsert.
Viele Gruppen kamen zum fröhlichen Miteinander an den Biertischen zusammen. „Wir treffen uns seit 40 Jahren zum Turnerstammtisch. Geturnt wird inzwischen nicht mehr, aber unser Stammtischtreffen bleibt“, erklärten Resi Wagner und Johanna Zerle und prosteten fröhlich in die Runde. Am Nebentisch trafen sich mit den Familien Poß und Gastl ehemalige Nachbarn, die auch nach 20 Jahren immer wieder gerne zusammensitzen. Sogar eine Gruppe aus dem Altenheim St. Theresia kam mit Rollator und Rollstuhl ins Zelt und genoss den besonderen Ausflug. „50 bis 60 Prozent der von uns angeschriebenen Senioren folgen unserer Einladung“, freute sich Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. Am Spätnachmittag machte sich Acky Resch bereits für den Barausschank am letzten Volksfesttag bereit. „Unser Barbetrieb war dieses Mal ja komplett eingefriedet und so konnten wir dafür sorgen, dass weder Jugendliche unter 18 an die Bar kommen, noch dass Schnäpse und Cocktails mit nach draußen genommen werden konnten“, erklärte er. Die verstärkten Jugendschutzmaßnahmen hätten bei den abgewiesenen Gästen jedoch für sehr viel Diskussionsbedarf gesorgt. Am Montagabend stellte die Tom Lorenz Band zum Einbruch der Dunkelheit ihre Tanzmusik ein und ein rund 15-minütiges fulminantes Feuerwerk beendete das Volksfest. „Der letzte Abend war trotz toller Band jedoch mit rund 150 Besuchern sehr verhalten besucht“, bedauerte Greiner. Der Montag als zusätzlicher Volksfesttag rechne sich aus Sicht des Festwirts nicht. Rund 600 zusätzliche Bier, Radler oder Weizen habe er an diesem Tag verkauft. „Es ist halt ein Wochentag und viele müssen am nächsten Tag in die Arbeit, drum ist auch sonntagabends nie viel los.“Auf Wunsch aus dem Gemeinderat werde der Seniorennachmittag auch wieder auf den Freitag verlegt, sodass er nahtlos in den Abend der Betriebe übergeht.
„Im nächsten Jahr sind wir aber viel früher im Jahr dran“, kündigte Greiner nach seinen Verhandlungen mit dem Schaustellerbetrieb Diepold an. „Der Osterplärrer ist am Sonntag zu Ende und in Mering geht’s in derselben Woche am Donnerstag, 9. Mai, los und wir feiern bis zum Muttertag.“