Mit Alice macht die Reise ins Wunderland Spaß
Allgäuer Kinder und Theater-Profis zeigen auf der Kemptener Freilichtbühne Burghalde einen Klassiker
„Wa-We-Wi-Wo-Wunderland wird das Wunderland genannt, wo sich Wahres wirr verdreht und Wirkliches am Kopfe steht. WaWe-Wi-Wo-Wunderland, dort wo wie durch Wunderhand, die Uhren immer rückwärts gehn, und die Wunder noch geschehn“, singt die kleine Alice. Schriftstellerin will sie einmal werden, sagt sie ihrer Lehrerin. „Hundertmillionen Bücher über Blumen, die singen und Pferde, die bellen“will sie schreiben. Da fällt der Lehrerin nicht viel dazu ein. „Ach, Alice!“, sagt sie und schüttelt den Kopf. Ja, Alice ist eine Träumerin. Von einer Welt hat sie zuletzt geträumt, wo man aus dem Staunen nicht herauskommt: Da gehen Menschen auf dem Kopf, die Häuser tanzen und ständig begegnet man seltsamen Wesen. „Eines Tages, das weiß ich ganz genau, werde ich so ein Land finden“, sagt sie. Und dann findet sie so eine verrückte Welt – als sie ihre verschwundene Katze sucht.
„Alice im Wunderland“heißt ein Kinderbuch, das der britische Schriftsteller Lewis Carroll vor über 150 Jahren veröffentlichte. Noch immer wird es gelesen, und nicht nur das. Es gibt Verfilmungen, und Figuren wie das weiße Kaninchen, die Grinsekatze oder das Ei Humpty Dumpty haben Maler, Dichter, Kinomacher und Musiker inspiriert. Und die Geschichte ist auch im Theater zu erleben.
Katzen, Mäuse und Soldaten
Das Theater in Kempten zeigt ab Donnerstag, 12. Juli, auf der Freilichtbühne Burghalde eine bunte und turbulente Fassung, bei der auch gesungen wird. „Alice im Wunderland… neu erträumt!“heißt das Stück, das die Kemptener Theaterdirektorin Silvia Armbruster mit acht jungen Theater- und MusicalProfis und insgesamt 60 Allgäuer Kindern inszeniert. Die jungen Darsteller spielen Katzen, Schlafmützen-Mäuse und Spielkarten-Soldaten. Die siebenjährige Flora Filser aus Wildpoldsried und die neunjährige Natalie Rudi aus Kempten stehen als Spielkarten-Soldaten auf der Bühne. Und das ist gar nicht so leicht. Denn die Herzkönigin, die im Wunderland herrscht und Katzen zum Fressen gern hat, ist ihre Chefin.
„Sie wirkt so, als ob sie tatsächlich böse ist“, sagt Flora über ihre große Kollegin Stephanie Marin. Ernste Gesichter sollen sie machen, hat ihnen Regisseurin Silvia Armbruster aufgetragen. Leichter gesagt als getan, denn: „Der König ist so witzig“, findet Natalie, die sich bei den Proben zusammenreißen muss, um nicht laut loszulachen. Die Idee, dass sich Alice beim Übertritt ins Wunderland verdreifacht, finden die beiden Mädchen, die in der Schule schon Theatererfahrungen sammeln konnten, ziemlich lustig.
Bisher haben Flora und Natalie mit allen anderen im Stadttheater geprobt (hier finden auch bei Regen die Vorstellungen statt). Heute geht es auf die Freilichtbühne. Dann bekommen die Mädchen auch endlich ihre Spielkarten-Kostüme. Und am Donnerstag wird die Burghalde dann zum Wunderland.
IInfos im Internet unter www.maerchensommer allgaeu.de