Harting lässt sich Sehne „totspritzen“
Diskus-Olympiasieger Robert Harting setzt alles daran, ein erfolgreiches Karriereende bei der Leichtathletik-EM in Berlin zu erleben. Nach seinem überstandenen Kreuzbandriss laboriert er in dieser Saison an einem Anriss der Quadrizepssehne im rechten Knie. Deshalb wolle sich der 33 Jahre alte Berliner eine Sehne „totspritzen“lassen, berichtete die Aktuell ist Harting mit 65,13 Metern Fünfter der deutschen Jahresbestenliste, aber nur die drei besten Werfer werden für die EM nominiert. München Besser hätte diese Weltmeisterschaft aus Sicht des FC Bayern nicht laufen können. Die Münchner haben nun einen gut gelaunten Trainer, der sich über den Finaleinzug seiner Kroaten freuen kann. Weil sein Vaterland aber dann eben doch an den Franzosen gescheitert ist, wird sich Niko Kovac seinen Spielern gegenüber nicht allzu übermütig präsentieren. Noch erfreulicher aus Sicht der Bayern ist aber das frühe Scheitern der deutschen Nationalmannschaft.
Lediglich der Umstand, dass einige der eigene Spieler daran maßgeblichen Anteil hatten, trübt die Freude. Die Tatsache nämlich, dass ein Großteil der Profis einen Großteil der Vorbereitung mitmachen kann, sind sie beim deutschen Meister ansonsten in Jahren der Welt- oder Europameisterschaften nicht gewohnt. Geschlaucht von den vierwöchigen Turnieren kehren sie erst kurz vor dem Saisonstart zu ihrem Klub zurück und müssen erst mal ein Aufbauprogramm absolvieren. Diesmal aber: Rückflug aus Russland nach zwei Wochen und drei Spielen. Und weil auch die Polen mit Robert Lewandowski und Kolumbien mit James früher als befürchtet die WM-Bühne verließen, kann sich Kovac früher als erwartet ein Bild seines Kaders machen. Lediglich Corentin Tolisso darf seinen WM-Sieg mit Frankreich noch ein wenig auskosten. Die übrigen Nationalspieler werden kommende Woche zurück in München erwartet. Dort müssen sie vorerst auf viele ihre Mannschaftskameraden verzichten, die sich dann auf einer einwöchigen Werbetour durch die USA befinden.
Kovac aber kann sich sicher sein, dass die Heimschläfer auch brav nacharbeiten, was sie in den ersten drei Wochen der Vorbereitung verpasst haben. Schließlich geht es ja mal wieder um die Stammplätze. Die will ja dann doch wieder jeder haben. So hoch kann das Gehalt gar nicht sein, als dass darauf verzichtet würde. Weil die Kaderplaner aber leicht den Überblick verloren haben, sind die Münchner gewillt, die eine oder andere Überbesetzung noch abzubauen.
Es sei „die Pflicht des Vereins, dem Trainer einen Kader zur Verfügung zu stellen, in dem keine Unzufriedenheiten vorprogrammiert sind“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic gegenüber der