Wie viel Altpapier wert ist
Die Sammlung schafft den Grundstock für die Rotkreuzarbeit. Doch es kommt immer weniger zusammen
Friedberg Zweimal im Jahr, im März und im Juli, verteilen die Mitglieder der BRK-Bereitschaft Friedberg in der gesamten Stadt und in den Randgebieten ihre Flyer mit den Hinweisen auf die nahende Altpapierund Altkleidersammlung. „Wir stecken unser Papier in die Papiertonne! Da brauchen Sie gar nichts einwerfen.“Diesen Satz hören die Helfer immer öfter. Vielen sei nicht bewusst, wie wichtig diese Spenden für die Rotkreuzarbeit der Bereitschaft sind, erklärt Marcus Günther, der Bereitschaftsleiter.
„Ohne die Einnahmen aus dieser Sammlung wäre es uns nicht möglich, die Ausbildung, die Bekleidung, die Beschaffung von Einsatzmaterial und den Unterhalt der bereitschaftseigenen Fahrzeuge zu finanzieren“, sagt er. Wie wichtig diese Arbeit aber für den Bürger selbst ist, erfährt dieser erst dann, wenn er in Notsituationen auf die ehrenamtlichen Helfer angewiesen ist, sei es bei einem Notfall, wenn der hauptamtliche Rettungsdienst überlastet ist und die Ehrenamtlichen einspringen oder bei größeren Unglücksfällen und Naturkatastrophen wie dem Tornado in Affing.
Hier erwarte der Bürger, dass sie für ihn bereitstehen, dass sie bei Tag und Nacht ausrücken, um Menschenleben zu retten oder Betroffenen zu Hilfe zu eilen, meint Günther. „Eigentlich ist es verrückt, dass Sie erst mal sammeln müssen, um uns dann zu helfen!“, meint eine Friedbergerin, nachdem ihr die Helfer erklärt haben, wofür die Sammlung eigentlich ist.
28 Bereitschaftsmitglieder fanden sich deshalb wieder auf der Wache Friedberg ein, um mit fünf Fahrzeugen die Altkleider und das Papier einzusammeln. Dabei unterstützte die BRKler die Firma Kniess, indem sie ihre Lkw kostenfrei zur Verfügung stellte und auch noch die Benzinkosten übernahm.
Fazit: Leider war auch bei dieser Sammlung das Ergebnis geringer als noch vor Jahren vor der Einführung der Papiertonne durch den Landkreis. Doch um 13 Uhr hatten sie es geschafft, bei 27 Grad und strahlendem Sonnenschein waren zwei große Papiercontainer gefüllt und ein Lkw mit Kleiderspenden voll beladen.
Zum Dank gab es eine Brotzeit, Getränke und ein großes Lob vom Bereitschaftsleiter für die fast 200 Einsatzstunden, welche allein für diese Aktion geleistet worden waren.