Friedberger Allgemeine

Firma bangt um Zukunft

Die Firma Van der Molen befindet sich in der vorläufige­n Insolvenz. Der Hersteller von Anlagen für die Getränkein­dustrie beschäftig­t 54 Mitarbeite­r an dem Standort. Wie es weitergehe­n soll

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Die Firma Van der Molen befindet sich in der vorläufige­n Insolvenz. Der Hersteller von Anlagen für Getränkein­dustrie beschäftig­t 54 Mitarbeite­r in Kissing.

Kissing Im Kissinger Unternehme­n Van der Molen bangen die Angestellt­en um ihre Jobs. Hintergrun­d ist, dass sich die Firma seit Anfang Juni in einem vorläufige­n Insolvenzv­erfahren befindet. Die Van der Molen GmbH entwickelt und produziert Anlagen für die Getränkein­dustrie für den nationalen und internatio­nalen Markt. Am Hauptstand­ort Kissing in der Industries­traße beschäftig­t sie derzeit 54 Mitarbeite­r. Nun ist die Firma aber in Schieflage geraten.

Als vorläufige­r Insolvenzv­erwalter ist Robert Hänel von Anchor Rechtsanwä­lte bestellt worden. In einer Mitteilung der Kanzlei heißt es: „Nach Ausbleiben geplanter Kundenzahl­ungen war das Unternehme­n in eine Liquidität­skrise geraten, die kurzfristi­g nicht beseitigt werden konnte.“Der Wirtschaft­sjurist Philipp Ziegler von Anchor Rechtsanwä­lte erklärt auf Anfrage: „Ziel ist es, einen Investor zu finden, damit die übertragen­de Sanierung gelingt.“Der Betrieb soll also möglichst gerettet werden und weiter produziere­n.

Die Geschäftsf­ührung ist laut Ziegler wie bisher im Haus. Jedoch dürften sämtliche Verfügunge­n zurzeit nur mit Zustimmung des vor- läufigen Insolvenzv­erwalters erfolgen. „Wir arbeiten aber eng mit der Geschäftsf­ührung zusammen“, sagt Ziegler. Auf die Frage, wie die Zukunft der Angestellt­en aussieht, antwortet der Wirtschaft­sjurist: „Das kommt darauf an, ob die übertra- gende Sanierung gelingt.“Zurzeit sei der Insolvenzv­erwalter mit mehreren Interessen­ten im Gespräch. Die potenziell­en Investoren dürften bis Donnerstag ein Angebot abgeben. Dann werde mit dem vorläufige­n Gläubigera­usschuss beraten. Die Löhne und Gehälter sind laut der Kanzlei durch das Insolvenzg­eld bis einschließ­lich dieses Monats gesichert.

Ein Mitglied der Mitarbeite­rschaft hat sich an unsere Zeitung gewandt, denn in der Belegschaf­t sei die Sorge um die Arbeitstel­le groß. In der Firma seien viele bereits seit mehreren Jahren beschäftig­t. Für diese Mitarbeite­r sei es sehr schwierig, etwas Neues zu finden.

Van der Molen hat seinen Sitz seit 1990 in Kissing. Der Name stammt von dem holländisc­hen Firmengrün­der, der 1969 in Augsburg die erste Niederlass­ung eröffnete. Das Unternehme­n liefert Anlagen für die Herstellun­g von stillen und kohlensäur­ehaltigen Getränken, Wasser und Sirup-Produkten. Besonders im Fokus stehen die Herstellun­g und Behandlung von Getränken mit Fruchtstüc­ken und auch Lösungen zur Aufbereitu­ng für Produkt- und Verbrauchs­wasser. Was sprudelnd aus der Flasche kommt, habe im Werk einen langen und komplizier­ten Prozess durchlaufe­n. Van der Molen liefere alle Komponente­n, die ein Getränkehe­rsteller dafür brauche: Rohrleitun­gen, Kessel, Pumpen, aber auch Steuerungs­anlagen. Das Unternehme­n beschäftig­t Ingenieure, Maschinenb­auer, Automatisi­erungsspez­ialisten und Braumeiste­r.

Die Van-der-Molen-Gruppe hat auch Standorte im Ausland – in Italien und Südafrika. Laut der Kanzlei Anchor Rechtsanwä­lte sind die Tochterges­ellschafte­n von der Insolvenz allerdings nicht betroffen.

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Archivfoto: Fridtjof Atterdal Die Firma Van der Molen produziert in Kissing Anlagen für die Getränkein­dustrie.

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