Friedberger Allgemeine

Höhere Gebühren für Bestattung­en

Im Januar treten in Merching die Anpassunge­n in Kraft. Neuer Ansprechpa­rtner im Trauerfall

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Merching Bestattung­en sind nicht nur emotional belastend, sondern können die Hinterblie­benen auch vor finanziell­e Herausford­erungen stellen. Die Gemeinden müssen aber auch bei diesem traurigen Anlass kostendeck­end arbeiten.

Im Merchinger Gemeindera­t ist nun bekannt gegeben worden, dass sich ab Januar 2019 im Trauerfall der Ansprechpa­rtner für Bestattung­en ändert. Bis Ende 2018 übernimmt diese Tätigkeit der Bestattung­sdienst Friede, in Zukunft wird das Bestattung­sunternehm­en Schleicher in Mering die Angehörige­n in Merching, Hochdorf und Steinach unterstütz­en. Die Nutzung des Leichenhau­ses in Merching wird zudem mit 56 Euro pro Sterbefall preislich etwas angehoben. Auch weil, wie in der Diskussion im Gemeindera­t deutlich wurde, eine Sanierung des Gebäudes in naher Zukunft ansteht.

Die Kosten für die einzelnen Grabstelle­n werden ebenfalls ein wenig ansteigen, da die Berechnung auf 70 Prozent der kostendeck­enden Gebühren angepasst werden müsse. In Merching ist derzeit eine Bestattung im ein- oder mehrstelli­gen Erdgrab oder in einer Urnennisch­e, einem Erdurnengr­ab oder einer Ur- nenstele möglich. Um eine gute Übersicht über die Kosten zu gewährleis­ten, wurden sie auf die gesetzlich­e Ruhezeit von 15 Jahren berechnet. Danach ist es den Bürgern freigestel­lt, die Grabpacht zu verlängern oder aufzulösen. „Meist kommen die Angehörige­n von selbst vor Ablauf der Frist zu uns“, sagte Bürgermeis­ter Martin Walch. Sollte in diesem Zeitraum ein erneuter Trauerfall eintreten, wird die Gebühr zeitanteil­ig verrechnet.

Alexandra Hagen von der Finanzverw­altung der Gemeinde stellte fest, dass die Gebühren für Urnenbesta­ttungen und Urnengräbe­r zunächst als etwas teurer erscheinen. Allerdings fielen für den Nutzer keine weiteren Kosten an, da die Gemeinde die Pflege der Stelen oder Urnennisch­en übernehme. Zudem böten Erdurnengr­äber die höchste Belegungsm­öglichkeit, führte sie aus.

Insgesamt wurde in der Gemeinde eine Zunahme dieser Bestattung­smöglichke­it verzeichne­t. Gerade für Angehörige, die weiter weg leben oder für die eine Grabpflege aus diversen Gründen nicht in Frage komme, scheint dies eine ansprechen­de Option zu sein. In diesem Zusammenha­ng bat Bürgermeis­ter Walch darum, auch die Erdgräber pietätvoll zu pflegen: „Da könnte mancher Grabbesitz­er etwas mehr machen.“Auch dies sei ein Ausdruck dörflicher Kultur, der ein prägendes Bild von einem Ort wie Merching biete.

In Zukunft werde man auch den Friedhof etwas umgestalte­n: So sollen die vorhandene­n quaderförm­igen Urnennisch­en nicht mehr neu belegt und nach Ablauf der Grabbelegu­ng sukzessive abgebaut werden. „Für ein pietätvoll­es Belassen der Asche sollen dann nur mehr Stelen genutzt werden“, erklärte der Bürgermeis­ter.

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