Eine Zeitreise zum Jubiläum
Die Kissinger Firma S+P Samson feiert das 40-jährige Bestehen. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit Auszeichnungsetiketten und eingenähten Waschanleitungen. Wo heute die Schwerpunkte liegen
Kissing S+P Samson hat in 40 Jahren Geschichte geschrieben. All die Menschen, die daran Anteil haben, waren zur Jubiläumsfeier des Kissinger Etikettenproduzenten eingeladen. Sie durften dort mit auf eine Zeitreise gehen und die Meilensteine des mittelständischen Unternehmens erleben.
Als der Käfer in „Rente“ging, wurde S+P Samson geboren: im Jahr 1978. Gerd Samson war von Anfang an mit an Bord. „Als Rechtsanwalt der Gesellschaft galt Gerd Samson in den 40 Jahren immer als der Ruhepol, auch wenn die Zeiten mal schwierig wurden. Das ist heute noch so. „Er ist die Seele der Firma“, sagt Karl Tochtermann, der seit 1990 bei der Firma S+P Samson arbeitet und seit 2009 als Geschäftsführer tätig ist. Für ihn heißt Unternehmertum, Verantwortung zu übernehmen.
Das Unternehmen mit 90 Mitarbeitern ist in vielen Ländern aktiv. Der Exportanteil liegt bei 65 Prozent, über 20 Prozent werden im Nahen Osten gemacht. „Wir sind stolz, in die ganze Welt zu liefern“, so Tochtermann. Als Global Player agiert S+P Samson mit Verkaufsbüros und Agenten auf den Weltmärkten vor Ort, wie zum Beispiel in Miami, Dubai, Moskau, Montreal, São Paulo und Schanghai.
Die Produktwelt ist breit gefächert. Begonnen hat alles mit Kollektionsanhängern, die mit Preis und wichtigen Daten gekennzeichnet werden müssen, aber auch mit den eingenähten Waschanleitungen. Jeder kennt das. Hier ist es wichtig, dass Informationen zugeordnet werden können. S+P Samson war in diesem Bereich lange Zeit Marktführer.
Als die Textilproduktion aber immer mehr ins Ausland ging, suchte man nach Alternativen. Man entschied sich für Kunststoffetiketten, wie sie zum Beispiel beim Baustahl eingesetzt werden. Im Laufe der Jahre wurde mit der Einführung des Barcodes die Verarbeitung elektronisch. „Weltweit sind wir derjenige, der diese Etiketten auf den Stahl bringt“, sagt Tochtermann stolz. „Das ist unser Geschäft. Diese Belege müssen viel aushalten und sind sehr robust. Sie müssen auch hitzebeständig sein.“
Zu dem größten Kunden von S+P Samson gehört Thyssenkrupp. Wichtig war immer die Nähe zur Industrie. „Gemeinsam mit vielen unserer Kunden haben wir weitere Produkte entwickelt“, so Tochtermann. Zum Beispiel Klebeetiketten mit einem stabilen Klebefeld, das auf rauen, öligen und staubigen Flächen hält. 2013 ging eine neuartige Technologie der dauerhaften Kennzeichnung auf den Markt. Zudem baute man das Geschäftsfeld der sogenannten RFID-Etiketten kontinuierlich aus. Auf diese Etiketten kommt ein Speicherchip dazu, der aus bis zu acht Meter Entfernung gelesen werden kann.
Vor zehn Jahren entwickelte Samson solch eine Lösung für ein Werk in Brasilien. Das Verfahren nennt sich Radio-Frequenz-Identifikation. Ein Teil davon ist ein Transponder, der mit Funk gelesen wird. Mit namhaften DAX-Unternehmen gibt es in diesem Bereich bereits viele Projekte. Tochtermann spricht von der dritten industriellen Revolution.
In den ersten Jahren wurde in Puchheim, der Keimzelle von S+P Samson, produziert. Dort wurde es dann zu eng, und man suchte nach einem neuen Standort. In der Industriestraße in Kissing fand man das passende Gebäude dafür. Wo früher eine Druckerei war, ist seit 2001 die Produktion der Etiketten untergebracht. Das seien ideale Voraussetzungen gewesen, da S+P Samson ähnliche Maschinen für die Produktion ihrer Kunststoff- und Laserdrucker-Etiketten gebraucht hat. Das zugehörige Verwaltungsgebäude musste in 2013 einem Neubau weichen. Dieses vierstöckige moderne Gebäude bietet nun dreimal so viel Platz als vorher. Insgesamt stehen nun 2000 Quadratmeter am Standort in Kissing zur Verfügung.