Über tausend Fahrten für Senioren
Seit einem Jahr bietet das Kissinger Mehrgenerationenhaus einen begleiteten Fahrdienst an. Weitere Unterstützung wird gesucht
Kissing Mittlerweile können sich viele ältere Bürger in Kissing gar nicht mehr vorstellen, ohne den betreuten Fahrdienst des Mehrgenerationenhauses Casa Cambio (MGH) ihren Alltag zu bestreiten. Vor einem Jahr, im September 2017, ging das Beförderungsangebot für Senioren in Kissing nach längerer Planungszeit an den Start.
Alle Beteiligten waren sehr gespannt, wie dieser Baustein im Unterstützungsangebot des MGH angenommen wird. Das eigens angeschaffte Auto des Mehrgenerationenhauses stand bereit, und gleich zu Beginn wurden fünf Fahrerinnen und Fahrer gefunden. Auch die beiden Koordinatorinnen warteten gut vorbereitet auf ihren Einsatz.
Im Laufe der Zeit kamen noch mehr Fahrer dazu, was auch dringend nötig war, denn von Monat zu Monat gab es mehr Fahrgäste, die diesen Dienst in Anspruch nahmen. „Nach kurzer Zeit war klar, das ist sehr erfolgreiches Konzept“, sagt Brigitte Dunkenberger, Bereichsleiterin des MGH, erfreut. Mittlerweile sind es neun Ehrenamtliche, die das Auto fahren. Es wurden über 1000 Fahrten und mehr als 5000 Kilometer zurückgelegt und es gibt rund 60 mehr oder weniger regelmäßige Fahrgäste.
Auch die Senioren, die diesen Dienst in Anspruch nehmen, sind begeistert von ihrer neuen Mobilität und haben nur lobende Worte für den Fahrdienst und die ehrenamtlichen Fahrer. „Ich wüsste gar nicht, wie ich zum Arzt oder zum Einkaufen kommen sollte, wenn es den Fahrdienst nicht gäbe“, sagt eine Seniorin. „Das ist eine ganz tolle Sache und ich bin sehr froh darüber.“Gelobt wurde auch die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Fahrer. „Da freue ich mich immer schon darauf, wieder abgeholt zu werden“, erklärt ein regelmäßiger Fahrgast.
Auch den Ehrenamtlichen bereitet diese Aufgabe viel Freude. „Der Kontakt mit den Senioren und ihre Dankbarkeit gibt mir sehr viel und ich mache diese Aufgabe wirklich gerne“, sagt eine Fahrerin. Dazu kommt noch, dass auch für die ehrenamtlichen Helfer einiges angeboten wird. So treffen sie sich etwa alle vier Wochen mit Dunkenberger, um anstehende Fragen zu klären, Dinge zu besprechen und zu planen. Und sie erhalten, wenn gewünscht, auch Fortbildungen. So gab es einen Vortrag zum Thema beginnende Demenz. Auch einen Ersthelferkurs haben die Fahrerinnen und Fahrer absolviert. Denn im Unterschied zu einem Taxidienst ist das Angebot des MGH ein Fahrdienst, bei dem ein Fahrgast wenn gewünscht auch in den Supermarkt oder in die Arztpraxis begleitet wird.
„Ich freue mich sehr, dass der Fahrdienst so gut angenommen wird“, sagt Dunkenberger. Und natürlich wäre es nicht so ein großer Erfolg ohne das Engagement der Ehrenamtlichen und den enormen Einsatz der beiden Koordinatorinein nen Monika Pautz und Andrea Mayr. „Ohne sie alle wäre ein solches Angebot überhaupt nicht möglich.“Es werden auch noch weitere Fahrer gesucht, denn manchmal gibt es schon jetzt einen Engpass, wenn beispielsweise jemand erkrankt ist oder in der Urlaubszeit. „Da könnten wir noch flexible Ehrenamtliche brauchen“, sagt Dunkenberger. Für die Mitarbeiter des Fahrdienstes gab es zum Einjährigen eine kleine Überraschung. Sie wurden zu einem gemeinsamen Besuch im Zoo inklusive einer Führung eingeladen.