Aichach lässt das Mittelalter wieder aufleben
Von Freitag bis Sonntag finden hier die Mittelalterlichen Markttage statt. Was Besucher wissen müssen
Aichach In Aichach lebt am nächsten Wochenende das Mittelalter wieder auf. Von Freitag, 7. September, bis Sonntag, 9. September, taucht die Stadt ein in ihre eigene Vergangenheit. Bei der achten Auflage der Großveranstaltung erinnert sie an das Jahr 1418: Damals gab der Wittelsbacher Herzog Ludwig im Barte den Auftrag zur Verstärkung der Befestigungsanlagen von Aichach, das denn auch zu einer bedeutenden Stadt jener Zeit ausgebaut wurde. Der geschichtliche Bezug, vor allem aber auch die Authentizität, ist der Stadt besonders wichtig. Die Eintrittsgelder werden von den Torwachen in Talern kassiert, Plastik- und Porzellangeschirr ist tabu, statt Bierbänken gibt es mittelalterlich anmutende Sitzgelegenheiten.
Rund 120 Gruppierungen beteiligen sich einer Schätzung der Stadt zufolge – darunter viele Vereine aus Aichach. Sie stellen beispielsweise die Torwachen, schlagen Lager auf, die die Besucher zum Teil besichtigen können, oder verkaufen Essen und Getränke. Die Altbayerischen Theaterfreunde zeigen öffentliche Gerichtsverhandlungen, unter anderem zu einem Giftmord. Das Aichacher Volkstheater spielt „Der pfiffige Kuhdieb“von Hans Sachs, wobei eine lebende Kuh einen kurzen Auftritt hat. Auf fünf Bühnen in der Altstadt bekommen die Besucher Gaukelei, Musik, Tanz und Zauberei geboten. Auf einem Turnierplatz zeigen die Hofbergritter aus Schiltberg und die Herzog-Tassilo-Ritter aus Thierhaupten Schwertkämpfe und Ritterspiele. Auch Nachtturniere im Feuerschein sind zu sehen, ebenso Greifvogelvorführungen und ein Bogenschützenwettkampf.
In einem Handwerkerviertel können Besucher Korbflechtern, Papiermachern und einem Feldschmied über die Schulter schauen. An allen drei Festtagen finden Umzüge statt. Am Freitag um 21 Uhr gibt es einen Fackelumzug, am Samstag um 14.30 Uhr einen Kinderumzug und um 18 Uhr einen Sternmarsch sowie am Sonntag um 14 Uhr den Festumzug. Die jüngsten Besucher können sich, etwas abgeschirmt vom großen Trubel, beim Kinderspectaculum vergnügen. Sie können Schmuck basteln, Schwerter bemalen oder auf Kamelen reiten. Auf dem Festgelände gibt es weitere Aktionen wie ein Marionettentheater, Bogenschießen oder ein Handkurbel-Karussell.
Beim Mäuseroulette können Kinder kleine Preise gewinnen. Der Erlös kommt der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, zugute.
Parkplätze stehen rund um die Altstadt zur Verfügung: zum Beispiel am Alten Friedhof an der Schulstraße, am Volksfestplatz an der Schrobenhausener Straße, am Freibad an der Franz-Beck-Straße oder vor der Sparkasse an der Donauwörther Straße. Wegen Sanierungsarbeiten ist die Bahnhofstraße für den Verkehr gesperrt. Fußgänger kommen laut Ankündigung der Stadt jedoch durch die Baustelle.
Die Eintrittsbuttons für je acht Euro gibt es entweder vor Ort oder vorher im Infobüro im Rathaus. Gewandete und Jugendliche zahlen fünf Euro, Kinder bis 1,20 Meter sind frei. Ein Eintrittsbutton gilt für alle drei Festtage.
» Das Programm und einen Übersichts plan mit Bühnen, WCs und Parkplätzen finden Sie im Internet unter: www.markttage aichach.de.