Von der Hütte zum eigenen Klubheim
Die Mitglieder des TC Kissing haben viel Arbeit in ihre Anlage gesteckt. Mit Schrecken erinnern sie sich an das Pfingsthochwasser 1999, das viel Schaden anrichtete / Serie (9)
Kissing Im Jahr 1973 war es, als die Tennisbegeisterten Kissings beschlossen, ihre eigene Sportheimat zu schaffen. Die beiden Jahre zuvor hatten die Aktiven des Tennis-Clubs abwechselnd als Mieter beim Kissinger SC und beim TC Friedberg Tennis gespielt.
Von Juni bis September 1973 entstanden dann die ersten drei eigenen Tennisplätze am Mergenthauerweg. Ein Vereinsheim gab es anfangs zwar noch nicht, aber immerhin eine provisorische Holzhütte, in der man sich umkleiden und eine gemeinsame Brotzeit auf Bierbänken einnehmen konnte. „Das war unsere Hüttenzeit. Damals schon träumten wir von einem richtigen Klubheim, dessen Realisierung wir dann auch zügig angingen“, so der Vereinsvorsitzende Harald Rinderhagen.
Geplant wurde alles vom Kissinger Architekten und damaligen Vorsitzenden Josef Elbl. Bei der Umsetzung packte jedes Vereinsmitglied mit an, das zwei Arme und zwei Beine hatte. 1975 war das Klubheim dann fertig. Eine Terrasse gab es damals schon, die heutige Überdachung kam später dazu. Harald Rinderhagen selbst ist seit 43 Jahren Mitglied des Vereins und hat gemeinsam mit seiner Familie dessen Geschicke entscheidend mitgeprägt. Drei Jahre lang trug er gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern die alleinige Verantwortung für die Gastronomie im Vereinsheim, bis es den Rinderhagens dann doch zu viel wurde. Heute kümmert sich die Vorstandschaft abwechselnd um das leibliche Wohl.
„Das Hochwasser war immer unser größter Feind“, erinnert sich der Vereinschef, „als Kind bin ich zu diesen Zeiten sogar mit dem Schlauchboot auf den Plätzen herumgefahren.“Aber in guten wie in schlechten Zeiten sei der Zusammenhalt im Verein immer schon enorm gewesen: „Beim Pfingsthochwasser 1999 waren alle Plätze und sogar der Keller des Vereinsheims überschwemmt, die Geräte und die Heizung waren kaputt, und da sich unser Gelände im Hochwassergebiet befindet, zahlte auch keine Versicherung. So schlimm das war, das hat uns alle zusammengeschweißt“, berichtet Harald Rinderhagen von der kritischsten Zeit des Vereins.
Heute bespielen die Vereinsmitglieder acht Plätze. Die Mitgliederzahl ist in den letzten beiden Jahren um 20 Prozent auf 250 Personen gestiegen, nicht zuletzt wegen des neuen Klub-Konzepts der beiden Vorstandsmitglieder Hans Bley und Wolfgang Nebauer.
Das Klubheim habe sich zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt: Von den Senioren, die dem Verein schon lange Zeit die Treue halten und seit vielen Jahren die Platzaufbereitung im Frühjahr organisieren, bis zu den TennisYoungstern, die im Feriencamp oder beim Schnupper-Training die ersten Bälle schlagen, ist jedes Alter vertreten. Auch als Lokalität für Feiern im Kreis der Familie oder von Freunden erfreut sich das Vereinsheim des Kissinger TCK großer Beliebtheit.