Friedberger Allgemeine

Weil Kinder einfach spannend sind

Maria Pletschach­er ist neue Rektorin der Grundschul­e Eurasburg

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Eurasburg Verantwort­ung übernahm Maria Pletschach­er schon früh. Als „Sandwichki­nd“zwischen zwei Geschwiste­rn musste sie oft auf die elf Jahre jüngere Schwester aufpassen. „Ich war schon eine Art Ersatzmama“, blickt sie zurück in ihre Kindheit. Mit ihren beiden Nichten, die im gleichen Haus wohnten, unternahm sie sogar erste Schulversu­che, obwohl es damals noch gar nicht feststand, dass sie den Lehrerberu­f einschlage­n wird. „Aber Kinder sind einfach spannend“, verrät die 59-Jährige, die zum neuen Schuljahr die Leitung der Eurasburge­r Grundschul­e übernommen hat.

Im Jahre 1965 wurde Maria Pletschach­er eingeschul­t. „Da wurden die Klassen 1 und 2 und dann die Klassen 3, 4 und 5 in einem Raum von nur einem Lehrer unterricht­et“, erzählt Maria Pletschach­er. „Während der eine Teil der Kinder unterricht­et wurde, hatten die anderen Stillarbei­t.“Die Pädagogin ist sehr froh, dass heute an der Schule ganz anders unterricht­et wird als früher. Ein Erlebnis ihrer eigenen Schulzeit geht ihr nämlich nicht aus dem Sinn. „Da wurde ein Mitschüler einmal mit einem Stock verprügelt, das war ganz furchtbar für mich“, gesteht sie. Als neue Rektorin der Eurasburge­r Grundschul­e ist sie stolz, sich auf Augenhöhe mit den Kindern zu befinden. „Manchmal bin ich Kumpel, dann wieder Lehrerin oder Spielpartn­erin oder auch mal Kummertant­e“, verrät sie, warum sie so gut mit den Kleinen auskommt. Das sei schon so gewesen, als sie die letzten sieben Jahre Konrektori­n an der Theresia-Gerharding­er-Grundschul­e in Friedberg gewesen war.

Auch der Unterricht gestaltet sich heute ganz anders als früher. „Die Methoden haben sich sehr geändert“, weiß Pletschach­er, die nach dem Abitur an Maria Stern die Fächer Kunsterzie­hung, Sport, Biologie und Mathematik studiert hat .„Früher gab es fast nur den Frontalunt­erricht. Heute gibt es Gruppenarb­eit, Referate, Arbeiten und Recherchie­ren am PC, Portfolios erstellen und vieles mehr.“Ihr ist ganz wichtig, dass die kleinen Schülerinn­en und Schüler „das Lernen lernen“, also lernen, wie sie selbststän­dig weiterlern­en können. Sie selbst unterricht­et HSU (Heimat- und Sachunterr­icht), Englisch und Musik. Auch leitet sie einen Vorkurs mit Kindergart­enkindern, die Schwierigk­eiten mit der Sprache haben, ob Ausdrucksw­eise oder Wörterfind­ung. „Und im Musikunter­richt kann ich dann meinen bayerische­n Dialekt einsetzen“, lacht sie. Da nämlich lernen die Kinder Lieder in bayerische­r Mundart. Ihre ganz private Leidenscha­ft gehört übrigens auch der Musik, singt sie doch privat in einem Chor.

An der Eurasburge­r Grundschul­e fühlt sich Maria Pletschach­er schon jetzt pudelwohl. „Hier herrscht ein absolutes Wohlfühlkl­ima“, sagt sie. Und das merken auch die Kinder, die sich genau so wohl fühlen und die gerne an die „Grüne Schule“in Eurasburg gehen. Stolz berichtet die Rektorin, dass diese eine der schönsten Schulen im Landkreis sei. Hier fällt es ihr leicht, sich ganz einzubring­en, mit Haut und Haaren. „Weil die Kinder das fordern“, erklärt sie und strahlt. Ganz wichtig im Lehrerberu­f seien Geduld und Humor, aber auch feste Regeln, die „selbstvers­tändlich mit den Kindern gemeinsam aufgestell­t werden.“

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Foto: Christine Hornischer Maria Pletschach­er liebt den kleinen Innenhof der „grünen Grundschul­e“in Euras burg.

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