Mosis Luxusleben
Das Erste zeigt Rudolph Moshammers schillernde Tage
ARD, 20.15 Uhr Pelze, Kaschmir, Seide – bei Rudolph Moshammer musste es schon vom Feinsten sein. Prominente wie Arnold Schwarzenegger oder Startenor José Carreras ließen sich in seiner Edelboutique einkleiden. Der Stil: extravagant, elegant und gerne auch mal schrill, so wie der Modemacher selbst.
2005 wurde der berühmte Designer in seiner Villa im noblen Grünwald ermordet, von einem Mann aus dem Strichermilieu. Ein Film zeichnet nun einen Ausschnitt aus Moshammers Leben nach. „Der große Rudolph“heißt die Gesellschaftssatire von Alexander Adolph, die heute um 20.15 Uhr im Ersten läuft.
Mit großer Hingabe spielt Thomas Schmauser den schillernden Münchner, der seit den sechziger Jahren Mode entwarf. Wichtig auch die Rolle von Moshammers Mutter Else, der ihr Sohn mit dem Buch „Mama und ich“ein literarisches Denkmal setzte. Hannelore Elsner glänzt in der Rolle der Grand Dame, die im Hintergrund die Fäden zieht und sehr genau weiß, was ihr geliebter Sohn tun und lassen sollte.
Schön ist, dass der Film hinter die Fassade des strahlenden Modezaren blickt. Denn bei aller Liebe zu Glanz und Ruhm hatte er auch ein Herz für die Armen. Er verteilte Decken und Essen an Obdachlose und war in Wirklichkeit oft sehr unsicher. Schade ist, dass Adolph sich in seinem Film nicht auf Moshammer beschränkt und nur einen Ausschnitt aus seinem Leben zeigt. Themen wie seine verheimlichte Homosexualität werden nur angedeutet, sein brutaler Tod ausgespart. Stattdessen gibt es lockere Sprüche und unterhaltsame Einblicke in die Münchner Schickeria mit vielen Intrigen und Eitelkeiten.