Treffpunkt Lippgarten
Jeweils am Montagnachmittag lassen die Männer in Mering die Bocciakugeln rollen
Mering Noch auf eine lang anhaltende Schönwetterperiode hoffen die Boccia-Spieler, die sich jeden Montagnachmittag zur gemeinsamen Partie rund um die Kugeln im Meringer Lippgarten treffen. Die Sandbahn am hinteren Parkende ist ideal für das nachmittägliche Vergnügen der zehn Männer.
Wie lange sie schon zusammen kommen, weiß keiner mehr genau. Sind es zehn oder doch schon an die 20 Jahre? „Das war noch unter Pfarrer Engelhardt“, mutmaßt Konrad Happach. Früher waren auch mal einige Frauen dabei und Ingeborg Bandey kümmerte sich um die Bahn. Auch, ob es sich um die italienische Variante des Boulespiels handelt oder nicht, ist den Spielern egal. „Wir machen unser eigenes Ding und die Kugeln müssen eben möglichst nah an die kleine Zielkugel“, sagt Hans Schröck. Er ist übrigens der einzige Kissinger in der Runde. Im Gegenzug geht es außerhalb der Bocciasaison zum Kegeln beim Grundler in Kissing.
Solange das Wetter mitspielt, trifft man sich von April bis Ende Oktober im Lippgarten. „In diesem Jahr ist unser Spielnachmittag kein einziges Mal ausgefallen. So ein Bombenwetter hatten wir“, freut sich Erich Harrer. Und wenn es was zu richten gibt, wie kürzlich einen morschen Balken der Bahnumran- dung auszutauschen, dann wird das von den Männern gemacht. „An heißen Sommertagen warten wir manchmal, bis der Schatten von der großen Linde rüberkommt, dann ist es richtig angenehm hier“, erzählt Alfons Magg.
Vom benachbarten Hort dringt meist fröhlicher Kinderlärm hinüber und die Männer genießen konzentriert das gesellige Spiel. Wer Lust hat, mit dabei zu sein, kann montags zwischen 14 und 16 Uhr in den Park der Pfarrei kommen. „Wir haben hier unsere Gaudi“, bestätigt Fredi Meyer. Mit 91 Jahren ist er der Älteste in der Runde. „Ich bin mit 74 von Nordrhein-Westfalen nach Bayern gekommen und fühle mich sauwohl hier“, betont er. Das gemeinsame Bocciaspiel trägt sicher einen Teil dazu bei.
Der älteste Spieler ist 91 Jahre alt