Ein Händchen für Schläger und Ball
Celina Stadlmair aus Kühbach hat in ihrer jungen Karriere als Tischtennisspielerin schon einige Titel vorzuweisen. Was die Zwölfjährige an ihrem Sport besonders schätzt und wohin die Reise in Zukunft gehen soll
Kühbach Elegant tänzelt Celina Stadlmair vor der Tischtennisplatte hin und her. Gekonnt schwingt sie immer wieder den Schläger und befördert den kleinen weißen Ball, mal mit der Vorhand, dann mit der Rückhand, zielsicher über das Netz. Die hölzerne Kante reicht ihr dabei bis zum Bauchnabel. Wer allerdings glaubt, mit der Zwölfjährigen sei an der Platte zu spaßen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Denn ihre wuchtigen Schmetterbälle haben es schon jetzt in sich.
Dabei spielt die junge Kühbacherin erst seit knapp zwei Jahren im Verein. Bei einem Sportfest des TSV Kühbach wurde Tischtennis-Abteilungsleiter Alois Durner auf ihr Talent aufmerksam: „Sie hat ein feines Händchen und ein tolles Ballgefühl, bewegt sich gut – das haben nicht viele, und wenn überhaupt, dann meistens eher die Jungs.“
Ganz grün hinter den Ohren hat Stadlmair ihre noch junge Sportlerkarriere damals allerdings nicht begonnen, verrät sie: „Wir haben eine Tischtennisplatte zu Hause. Dort spielen wir oft Turniere, mein Papa, meine Mama, mein Bruder und ich, jeder gegen jeden. Und das machen wir schon lange so.“Und die heimische Ausbildung hat ganz offensichtlich gefruchtet. Mittlerweile trainiert die Zwölfjährige zweimal in der Woche an der TSV-Anlage und ist nicht nur an der heimischen Platte erfolgreich. Zuletzt sorgte sie bei den Minimeisterschaften für Aufsehen. Durch Siege auf Kreis- und Bezirksebene qualifizierte sie sich für die schwäbische Meisterschaft. Auch dort war Stadlmair nicht zu bremsen. Ihre Erfolgsserie nahm erst auf Landesebene, bei der bayerischen Meisterschaft, ein Ende.
Dort verlor sie das Finale knapp und verpasste somit die Qualifikation für das Bundesfinale. Zufrieden mit ihrer Leistung ist Kühbachs Tischtennisküken trotzdem und auch ihr Talent wurde einmal mehr erkannt: Die Zwölfjährige steht nun im schwäbischen Förderkader. In erster Linie geht es der Zwölfjährigen trotz aller Ambitionen aber um den Spaß, und den bereitet ihr der Sport – sehr sogar, wie sie erklärt. das ist nicht der einzige Vorteil. Tischtennis sei auch ein Ausgleich für sie: „Wenn ich traurig bin, kann ich beim Tischtennis meine ganze Wut rauslassen. Nach dem Training geht es mir dann wieder richtig gut.“Dass sie mit dieser Sportart später wohl kaum ihren Lebensun- terhalt bestreiten wird, sei der Zwölfjährigen durchaus bewusst. Das sei jedoch auch nicht ihr Ziel. Berufswunsch Profisportler? Fehlanzeige. Einen konkreten Plan, wie sie als Erwachsene ihre Brötchen verdienen möchte, hat Stadlmair noch nicht. Im Moment konzentriert sich die junge Kühbacherin ganz auf die Schule. Sie besucht die sechste Klasse der Maria-Ward-Realschule in Schrobenhausen. „Sport ist mein Lieblingsfach. Aber was ich später werden möchte? Das ist, glaube ich, noch etwas zu früh für mich, darüber nachzudenken. Ich habe ja noch jede Menge Zeit.“Zeit, die sie am liebsten zusammen mit ihrer Familie und ihren Freunden verbringt, wie sie erklärt.
Sportlich aktiv ist die Zwölfjährige, auch wenn sie gerade nicht mit dem Schläger in der Hand an der Platte steht. Turnen und Trampolinhüpfen steht auf Stadlmairs FavoUnd ritenliste ganz weit oben. Bevor sie mit dem Tischtennisspielen begann, machte sie außerdem Rope Skipping, eine Seilsprung-Variante aus den USA, bei der in hohem Tempo akrobatische Figuren gesprungen werden. Nun gilt ihre Leidenschaft aber dem Tischtennis.
Wie weit es in ihrer noch so jungen Sportlerkarriere einmal nach oben gehen soll, das weiß Celina Stadlmair noch nicht so genau. An Ehrgeiz mangelt es der Zwölfjährigen jedenfalls nicht: „Ich will einiges erreichen und noch viele Meisterschaften gewinnen. Die Erfolge machen mir Spaß“, sagt sie. Chancen auf eine erfolgreiche sportliche Zukunft bescheinigt ihr auch Alois Durner, der neben der Abteilungsleitung auch für das Nachwuchstraining beim TSV zuständig ist: „Das Talent dazu hat sie auf jeden Fall. Celina wird einmal eine richtig Gute.“