Friedberger Allgemeine

Ein Händchen für Schläger und Ball

Celina Stadlmair aus Kühbach hat in ihrer jungen Karriere als Tischtenni­sspielerin schon einige Titel vorzuweise­n. Was die Zwölfjähri­ge an ihrem Sport besonders schätzt und wohin die Reise in Zukunft gehen soll

- VON CHRISTOPH LOTTER

Kühbach Elegant tänzelt Celina Stadlmair vor der Tischtenni­splatte hin und her. Gekonnt schwingt sie immer wieder den Schläger und befördert den kleinen weißen Ball, mal mit der Vorhand, dann mit der Rückhand, zielsicher über das Netz. Die hölzerne Kante reicht ihr dabei bis zum Bauchnabel. Wer allerdings glaubt, mit der Zwölfjähri­gen sei an der Platte zu spaßen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Denn ihre wuchtigen Schmetterb­älle haben es schon jetzt in sich.

Dabei spielt die junge Kühbacheri­n erst seit knapp zwei Jahren im Verein. Bei einem Sportfest des TSV Kühbach wurde Tischtenni­s-Abteilungs­leiter Alois Durner auf ihr Talent aufmerksam: „Sie hat ein feines Händchen und ein tolles Ballgefühl, bewegt sich gut – das haben nicht viele, und wenn überhaupt, dann meistens eher die Jungs.“

Ganz grün hinter den Ohren hat Stadlmair ihre noch junge Sportlerka­rriere damals allerdings nicht begonnen, verrät sie: „Wir haben eine Tischtenni­splatte zu Hause. Dort spielen wir oft Turniere, mein Papa, meine Mama, mein Bruder und ich, jeder gegen jeden. Und das machen wir schon lange so.“Und die heimische Ausbildung hat ganz offensicht­lich gefruchtet. Mittlerwei­le trainiert die Zwölfjähri­ge zweimal in der Woche an der TSV-Anlage und ist nicht nur an der heimischen Platte erfolgreic­h. Zuletzt sorgte sie bei den Minimeiste­rschaften für Aufsehen. Durch Siege auf Kreis- und Bezirksebe­ne qualifizie­rte sie sich für die schwäbisch­e Meistersch­aft. Auch dort war Stadlmair nicht zu bremsen. Ihre Erfolgsser­ie nahm erst auf Landeseben­e, bei der bayerische­n Meistersch­aft, ein Ende.

Dort verlor sie das Finale knapp und verpasste somit die Qualifikat­ion für das Bundesfina­le. Zufrieden mit ihrer Leistung ist Kühbachs Tischtenni­sküken trotzdem und auch ihr Talent wurde einmal mehr erkannt: Die Zwölfjähri­ge steht nun im schwäbisch­en Förderkade­r. In erster Linie geht es der Zwölfjähri­gen trotz aller Ambitionen aber um den Spaß, und den bereitet ihr der Sport – sehr sogar, wie sie erklärt. das ist nicht der einzige Vorteil. Tischtenni­s sei auch ein Ausgleich für sie: „Wenn ich traurig bin, kann ich beim Tischtenni­s meine ganze Wut rauslassen. Nach dem Training geht es mir dann wieder richtig gut.“Dass sie mit dieser Sportart später wohl kaum ihren Lebensun- terhalt bestreiten wird, sei der Zwölfjähri­gen durchaus bewusst. Das sei jedoch auch nicht ihr Ziel. Berufswuns­ch Profisport­ler? Fehlanzeig­e. Einen konkreten Plan, wie sie als Erwachsene ihre Brötchen verdienen möchte, hat Stadlmair noch nicht. Im Moment konzentrie­rt sich die junge Kühbacheri­n ganz auf die Schule. Sie besucht die sechste Klasse der Maria-Ward-Realschule in Schrobenha­usen. „Sport ist mein Lieblingsf­ach. Aber was ich später werden möchte? Das ist, glaube ich, noch etwas zu früh für mich, darüber nachzudenk­en. Ich habe ja noch jede Menge Zeit.“Zeit, die sie am liebsten zusammen mit ihrer Familie und ihren Freunden verbringt, wie sie erklärt.

Sportlich aktiv ist die Zwölfjähri­ge, auch wenn sie gerade nicht mit dem Schläger in der Hand an der Platte steht. Turnen und Trampolinh­üpfen steht auf Stadlmairs FavoUnd ritenliste ganz weit oben. Bevor sie mit dem Tischtenni­sspielen begann, machte sie außerdem Rope Skipping, eine Seilsprung-Variante aus den USA, bei der in hohem Tempo akrobatisc­he Figuren gesprungen werden. Nun gilt ihre Leidenscha­ft aber dem Tischtenni­s.

Wie weit es in ihrer noch so jungen Sportlerka­rriere einmal nach oben gehen soll, das weiß Celina Stadlmair noch nicht so genau. An Ehrgeiz mangelt es der Zwölfjähri­gen jedenfalls nicht: „Ich will einiges erreichen und noch viele Meistersch­aften gewinnen. Die Erfolge machen mir Spaß“, sagt sie. Chancen auf eine erfolgreic­he sportliche Zukunft bescheinig­t ihr auch Alois Durner, der neben der Abteilungs­leitung auch für das Nachwuchst­raining beim TSV zuständig ist: „Das Talent dazu hat sie auf jeden Fall. Celina wird einmal eine richtig Gute.“

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 ?? Fotos: Christoph Lotter ?? Celina Stadlmair aus Kühbach spielt für ihr Leben gerne Tischtenni­s. Und das durchaus erfolgreic­h: Die Zwölfjähri­ge schmettert­e die kleinen weißen Bälle zuletzt bei der baye rischen Minimeiste­rschaft erfolgreic­h über das Netz.
Fotos: Christoph Lotter Celina Stadlmair aus Kühbach spielt für ihr Leben gerne Tischtenni­s. Und das durchaus erfolgreic­h: Die Zwölfjähri­ge schmettert­e die kleinen weißen Bälle zuletzt bei der baye rischen Minimeiste­rschaft erfolgreic­h über das Netz.

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