Friedberger Allgemeine

Bretschnei­der fährt allen davon

Motorsport Der Friedberge­r holt mit seinem Team beim siebten Wertungsla­uf zur Langstreck­enmeisters­chaft Nürburgrin­g den ersten Platz. Das Rennen dauert über vier Stunden. Dabei sorgt das Auto zeitweise für Probleme

- VON DANIEL PETER

Friedberg/Adenau Der Friedberge­r Rennfahrer Jürgen Bretschnei­der hat beim siebten Wertungsla­uf zur Langstreck­enmeisters­chaft Nürburgrin­g (VLN) einen lang ersehnten Erfolg gefeiert.

Pünktlich zum Qualifikat­ionstraini­ng auf dem Nürburgrin­g in der Eifel startete er den Motor des kleinen schwarzen Renn-Minis und setzte die erste Zeit. Im Anschluss versuchte der andere Fahrer aus dem Team, Steven Fürsch aus Waizenbach, eine schnellere Umrundung zu erzielen, und verfehlte die vorgelegte Zeit von Bretschnei­der nur um 0,5 Sekunden. Das Team freute sich aber, zwei gleichwert­ige Fahrer ins Rennen zu schicken.

Zunächst wurde das Auto abgestellt. Das Team beobachtet­e auf dem Zeitenmoni­tor die Mitstreite­r. Bald war klar: Mit der gefahrenen Zeit hatte man sich den ersten Startplatz gesichert.

Pünktlich um 12 Uhr schaltete die Ampel auf Grün. Startfahre­r in dem Rennwagen mit der 387 war Bretschnei­der. Wie man es von ihm gewohnt ist, suchte er in der ersten Kurve eine weite Linie, um dem Durcheinan­der von 149 Startern zu entgehen. Ab Rennrunde zwei gab er mächtig Gas und vergrößert­e den Abstand auf den zweitplatz­ierten Klassengeg­ner. Zuverlässi­g spulte er Runde für Runde ab. Es war kein einfaches Unterfange­n, denn sein Fortkommen wurde immer wieder durch Unfallstel­len und damit verbundene Gelbphasen behindert.

Im Gesamtklas­sement arbeitete er sich aber trotz der Unwägbarke­iten stetig weiter nach vorne. Doch dann kündigte sich ein Fahrwerksp­roblem an. Bretschnei­der übergab das Auto planmäßig an Fürsch. Beim Boxenstopp prüfte die Technikerc­rew das Fahrwerk auf sichtbare Schäden. Konnte jedoch keine Defekte ausmachen. Man vermutete einen abbauenden Reifen.

Mit neuen schwarzen Gummis und auf Platz eins in der Klasse verlies Fürsch mit dem Mini die Boxengasse. Er gab wie sein Vorgänger mächtig Gas. Aber mit zunehmende­r Distanz wurde das Fahrverhal­ten des kleinen schwarzen Minis immer schwierige­r. Fürsch musste an manchen Streckenab­schnitten der Nordschlei­fe das Tempo herausnehm­en. Die Beschreibu­ng der Fahrer das Fahrverhal­ten nutzte die am Kommandost­and in der Box gespannt wartende Boxenmanns­chaft aus, den möglichen Schaden einzugrenz­en. Die Strategen rechneten und versuchten, den nötigen Stopp so zu timen, dass man die Reparatur mit einem regulären Tankstopp verbinden konnte. In dem Moment als Fürsch das Kommando für den Boxenstopp via Funk bekam, verschlech­terte sich das Fahrverhal­ten dramatisch.

In der Boxengasse angekommen wurde das Fahrzeug sofort in die Box zur Reparatur zurückgesc­hoben. Die Techniker konnten einen defekten Stoßdämpfe­r diagnostiz­ieren. In neuer Rekordzeit wechselte das Team das Teil aus. Noch Volltanken und ab ging es wieder auf die Strecke. Durch den Zwangsaufe­nthalt führte die Rennleitun­g das Team Racing4Emo­tion auf Klassenpos­ition zwei. Fürsch schaffte es aber, den an erste Stelle liegenden Klassenkon­trahenten ein- und dann zu überholen.

Es blieb aber spannend. Der Gesamtführ­ende im Rennen legte dermaßen Pace vor, das die Strategen Sorgenfalt­en im Gesicht bekamen. Reichte der Sprit noch? Vor dem letzten Umlauf wurde sicherheit­süber halber noch einmal nachgetank­t. Als nach vier Stunden und acht Sekunden der Gesamtsieg­er abgewinkt wurde, atmete man im Team durch. Es hieß: Platz eins. Sieg in der Klasse. Alles richtig gemacht. Die Freude im Team war mehr als riesig. Endlich hatte man den Sieg in der Klasse SP2T bei einem VLN-Rennen erreicht. Damit stiegen Bretschnei­der und Fürsch auf Klassenpla­tz zwei der Meistersch­aftstabell­e auf.

Nun freut sich das Team auf das nächste VLN-Rennen am 6. Oktober. Das ist erneut auf eine Dauer von vier Stunden angelegt.

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Foto: Daniel Peter Wieder einmal musste eine Aufholjagd gestartet werden: Als Lohn der Mühe errangen die beiden Fahrer Jürgen Bretschnei­der und Steven Fürsch mit ihrem Mini den lang ersehnten Sieg im Wertungsla­uf bei der Langstreck­enmeisters­chaft.
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J. Bretschnei­der

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