Wappen verbindet Neuzeit und Hochmittelalter
Tradition Die Wurzeln der roten Buche von Steindorf stellen ehemals selbstständige Gemeinden dar. Woher der Löwenrumpf kommt
Steindorf Das Steindorfer Wappen hebt sich farblich von den anderen des Landkreises ab. Unterteilt in Silber und Schwarz vereint es – ähnlich wie in Ried – die Neuzeit und das Hochmittelalter. Nur ist es hier umgekehrt: Links weist eine rote Buche mit vier Wurzeln auf die Neuzeit hin, rechts ein rot gekrönter und bewehrter goldener Löwenrumpf das Hochmittelalter. Bürgermeister Paul Wecker erklärt, dass die Gemeinde Steindorf aus den vier ehemals selbstständigen Gemeinden Eresried, Hausen bei Hofhegnenberg, Hofhegnenberg und Steindorf entstand. Die vier Wurzeln der roten Buche stellen diese vier Orte dar. Die rote Buche ist als redendes Zeichen dem Wappen von Kloster Rottenbuch entnommen, das Grundbesitzer und Patronatsherr im Gebiet der heutigen Gemeinde Steindorf war. Ein redendes Wappen spielt meistens auf den Namen des Inhabers an. Der Löwenrumpf erinnert an die Herren von Hegnenberg. Das Gemeindegebiet von Steindorf gehörte zur Hofmark Hegnenberg, die 1542 an den Sohn des bayerischen Herzogs Wilhelm IV., Georg von Hegnenberg, genannt Dux, kam. Die seit 1790 gräfliche Familie blieb bis 1900 im Besitz der Hofmark. Die Grafen von Hegnenberg führten den Pfälzer Löwen im Wappen, der in geminderter Form in das Gemeindewappen aufgenommen wurde. Übrigens ist der Pfälzer Löwe eine gemeine Figur in der Heraldik (Wappenkunde). Dieser war ursprünglich ein Teil des Familienwappens der Wittelsbacher und findet sich heute in vielen Wappen von Kommunen, Kreisen und Ländern in Süddeutschland wieder.