Städtebauförderung in Ried: ein Spaziergang
An Bushaltestelle, Kreuzung und Rathausturnhalle soll sich was ändern. Ein Rundgang führt zu verbesserungswürdigen Stellen. Lösungsvorschläge gibt es bei der anschließenden Diskussion in der Rathausturnhalle
Ried Ein Bürger-Spaziergang am Freitag, 12. Oktober um 16 Uhr soll offene Fragen bezüglich der Städtebauförderung für die Ortsmitte Ried klären. Denn für das Förderprogramm steht nun die vorbereitende Untersuchung an. Die Eckpunkte dafür wollen Bürgermeister Erwin Gerstlacher, die Verwaltung und der Gemeinderat mit den Riedern an Ort und Stelle abstimmen.
Treffpunkt ist an der Rathausturnhalle. Es ist keine Anmeldung erforderlich, der Termin findet bei jedem Wetter statt. Denn der Lebensmittelmarkt mit Vorplatzgestaltung war nur der Anfang, erklärt Erwin Gerstlacher in einem Flyer an alle Rieder. Jetzt gilt es, neun weitere Punkte in Angriff zu nehmen. Bereits beim Bau des Nahversorgers Edeka sei es wesentlich gewesen, so der Bürgermeister, dass dabei wirklich alle interessierten Bürger mitwirken konnten. Und nun heißt es wieder: „Besichtigen sie mit uns die Bereiche in der Ortsmitte, die im Zuge der Städtebauförderung eine besondere Rolle spielen.“
Mit dem Bau des Lebensmittelmarktes wurde für Ried ein Meilenstein gesetzt. Er sichert die Nahversorgung für die Bewohner Rieds sowie der umliegenden Ortschaften. Im Bereich der Bushaltestelle und des Maibaums passt der Dorfplatz jedoch noch überhaupt nicht ins Bild der schönen neuen Ortsmitte. Die Umgestaltung soll jetzt im Rahmen der Städtebauförderung und in Anlehnung an die Gestaltung des Vorplatzes des Lebensmittelmarktes erfolgen. So soll ein einheitliches Erscheinungsbild entstehen.
Am Herzen liegt Gerstlacher auch ein barrierefreier Eingang zur Rathausturnhalle. Dieser soll von Norden her durch einen kleinen Anbau geschaffen werden. Somit wäre auch eine funktionale Aufwertung der Halle hin zu einem Bürgersaal mit verschiedensten Nutzungen möglich, so das Gemeindeoberhaupt.
Die Fläche östlich des Eisenbachs befindet sich im Eigentum der Gemeinde. Diese arbeitet intensiv da- weitere Facetten der Nahversorgung in der Ortsmitte zu etablieren. Dazu gehört beispielsweise die ärztliche Versorgung oder Formen des Seniorenwohnens. Dem Nordteil des Friedhofs fehlt derzeit noch ein barrierefreier Zugang. Dies könnte im Bereich der Parkplätze nördlich des Lebensmittelmarktes realisiert werden.
Die Fläche nördlich des Lebensmittelmarktes bietet Möglichkeiten, die innerörtlichen Wegenetze auszubauen, damit Fuß- und Radfahrer ein noch attraktiveres Angebot vorfinden. Außerdem wäre ein innerörtlicher Rundweg entlang des Eisenbachs denkbar. Näheres wird im Rahmen der Städtebauförderung untersucht, so Geschäftsleiter An- dreas Sausenthaler. Ried hat bekanntlich ein hohes Verkehrsaufkommen. Hier muss zusammen mit den Straßenbaulastträgern, dem Staatlichen Bauamt Augsburg und dem Landratsamt, abgestimmt werden, welche Möglichkeiten es gibt, die Verkehrssicherheit in der Ortsmitte zu verbessern. Dabei stehen die Kreuzungsbereiche Sirchenrieder-Straße/Hörmannsberger Straße und Hauptstraße/Bachernstraße besonders im Fokus. Gerstlacher und auch Sausenthaler sind der Meinung, in der unmittelbaren Ortsmitte dürfe die Mobilität von Fahrzeugen nicht die wichtigste Entscheidungsgrundlage für verkehrslenkende Maßnahmen sein. Eine belebte Ortsmitte solle Bürgern eine atran, traktive Aufenthaltsqualität bieten. Diese zum Teil neuen Rahmenbedingungen, müssen auch verkehrspolitisch berücksichtigt werden. Hierbei sei die Verwaltung aber auf die Kooperation der Straßenbaulastträger angewiesen. Auch hier gelte es, die Verkehrssicherheit der Fußgänger zu verbessern. Jedoch könne der Bereich durch platzgestalterische oder grünordnerische Maßnahmen auch optisch aufgewertet werden, so Gerstlacher.
Last, but not least, soll der Kirchen-und Rathausvorplatz aufgewertet werden. Auch hier seien gestalterische und funktionale Verbesserungspotenziale vorhanden, sagt das Gemeindeoberhaupt.
Vor dem Spaziergang findet eine kurze Begrüßung in der Rathausturnhalle statt. Der Spaziergang findet unter Führung der Architekten statt. Im Anschluss erfolgt eine kurze Zusammenfassung und Diskussion in der Rathausturnhalle. Dabei werden auch planerische Lösungsvorschläge aufgezeigt. Fragen und eigene Ideen können jederzeit eingebracht werden. „Wir sind eine bodenständige Gemeinde. Man muss den Menschen, die hier leben, einen Wohlfühlort bieten. Deswegen möchten wir Lebensräume für Menschen jeden Alters schaffen“, erklärte Gerstlacher. Er hofft, dass die Bevölkerung an diesen Entscheidungen mitwirkt und dann auch entsprechend mit dem Ergebnis zu frieden ist.