Mal Skywalken
Auf dem Baumwipfelpfad
Ein leichtes Schwanken gehört dazu. Sonst wäre es langweilig. Und keine Angst: 14 Stahlmasten, 3000 Meter Stahlseil und – dies muss reichen – gleich 70 000 Schrauben halten ihn zusammen: Den 2010 im Scheidegger Ortsteil Oberschwenden entstandenen Baumwipfelpfad, dessen Tower eine Höhe von 40 Metern erreicht und auf dem man über einen halben Kilometer weit promenieren kann. Er reiht sich ein in den Kreis der in den letzten Jahren überall entstandenen Skywalks. Angeführt werden diese durch den spektakulären Grand Canyon Walk bei Las Vegas. Aber auch dessen kleiner Allgäuer Bruder kann sich sehen lassen, wenngleich solche „naturintensiven“Freizeitanlagen nicht von allen positiv beurteilt werden.
Beeindruckend ist beim Allgäuer Skywalk die Rundumsicht aus der Vogelperspektive. Vom Allgäuer Grünten bis zum Schweizer Säntis geht der Blick, und der Bodensee ist zum Greifen nahe. Und dies alles wird auch Senioren relativ barrierefrei ermöglicht. Dafür leistet ein Aufzug – neben der Treppenbesteigung – gute Dienste. Für die Kids gibt es noch was dazu: einen Abenteuerspielplatz und einen Geschicklichkeitsparcour. Ein wenig Pädagogik muss aber auch sein: An verschiedenen Stationen werden das Wissen über Fauna und Flora des heimischen Waldes vermittelt.
Der Besucher schwebt sozusagen über einem naturbelassenen Mischwald, der – dies ist besonders – überwiegend aus wertvollen Weißtannen besteht. Für den Boden des Baumwipfelpfades findet die harte und wetterbeständige heimische Lärche Verwendung. Darüber hinaus ist das Westallgäuer Scheidegg ein heilklimatischer Kurort und kann – sagen die Statistiker – die meisten Sonnenstunden Deutschlands verzeichnen. Auch dieses gesunde Klima können die Skywalker genießen. Noch etwas: Skywalk und Co. wird von einer gemeinnützigen Institution betrieben, die Menschen mit und ohne Behinderung Arbeit gibt. Heinz Münzenrieder