Kitzler fordert Konsequenzen
Beim angeschlagenen SV Mering seien nun die Routiniers gefragt. Auch manch anderer Trainer war mit den Darbietungen seines Teams absolut nicht einverstanden
Friedberg/Mering Es wäre ein so wichtiger Sieg gewesen, wenn es denn für den SV Mering im Spiel bei der SpVgg Kaufbeuren geklappt hätte. Doch „hätte, wäre und aber“zählen im Sport nicht und so ist die Situation für den MSV nach der 2:4-Niederlage im Allgäu nach wie vor angespannt. Das Team, das durchaus ambitionierte Ziele hatte, liegt auf einem Abstiegsrelegationsplatz in der Landesliga Südwest. „Die Situation ist nicht rosig, dessen sind wir uns bewusst und darum wäre es eben umso wichtiger gewesen, wenn wir da was mitgenommen hätten“, räumte MSV-Trainer Gerhard Kitzler unumwunden ein. Noch bestehe kein Grund zur Panik, so der 62-Jährige, der dennoch einiges sieht, was ihm nicht so gefällt. „Es sind oft nur ein paar Kleinigkeiten. Mal fehlt die Absicherung, mal agieren wir zu sorglos und nicht konzentriert genug und wir nutzen unsere Chancen nicht“, führt der Trainer aus. Und noch eines muss verbessert werden: das Abwehrverhalten. „Sechs Gegentore gegen Neuburg, jetzt vier in Kaufbeuren – das ist einfach zu viel“, stellt Kitzler klar. Der Trainer fordert nun auch Konsequenzen, gerade die Führungsspieler müssten nun vorangehen. „Die erfahrenen Akteure müssen nun vorangehen und die Jungen mitreißen“, erklärte er. Leichter werden die Aufgaben für die Meringer nicht, Geretsried und Egg an der Günz heißen die Gegner in den beiden verbleibenden Spielen der Hinrunde, und da müssten dringend Punkte her.
Punkte könnte auch der FC Stätzling in der Bezirksliga Süd gebrauchen. Das Team von Trainer Alex Bartl ist seit sechs Spielen sieglos und muss „nun endgültig nach unten schauen“, wie es der Trainer formulierte. Auch nach dem 0:2 gegen den TSV Babenhausen konnte Bartl eine altbekannte Platte abspielen: „Wer seine hundertprozentigen Chancen so fahrlässig vergibt und solche individuellen Fehler macht, der darf sich nicht wundern, wenn er leer ausgeht“, sagte er. Die Chancen wären da gewesen, so der Trainer, gerade vor dem letztlich entscheidenden 0:2 habe man eine ganz dicke Möglichkeit zum Ausgleich liegen gelassen, meinte der Trainer. „Unser Kader ist zu klein, aber das wissen wir ja schon seit Saisonbeginn – und diesmal ist kurzfristig auch noch Maxi Heiß ausgefallen“, klagte Bartl. Nun wolle man sich in die Winterpause retten und dann schauen, ob man „vielleicht den ei- nen oder anderen Neuzugang bekommen kann“, so der Stätzlinger Trainer.
Beim Liga-Konkurrenten Kissinger SC ist der Kader zwar groß genug, dennoch lassen sich beim KSC Ausfälle wie die von Bastian Lang, Alexander Kergel, Angelo Cena oder Pascal Mader nicht so einfach kompensieren. Dass man beim bisherigen Schlusslicht 1. FC Sonthofen II aber mit 1:3 verlieren würde, damit hatte man bei den Kissinger Verantwortlichen nicht gerechnet. „Ich weiß nicht, woran es liegt, aber nach dem Gegentor zum 1:1 hatte man das Gefühl, als hätte man bei uns den Stecker rausgezogen. Ab diesem Moment ging einfach gar nichts mehr“, meinte Abteilungsleiter Mario Borrelli. Im Training seien alle voll bei der Sache, es sei im Wesent- lichen die erfolgreiche Mannschaft des Vorjahres – nur auf dem Platz werde dies nicht umgesetzt. Und langsam wird die Lage prekär bei den Kissingern, denn nun ist man in der Tabelle nur mehr ein einziges Pünktchen von einem Abstiegsplatz entfernt. „Wir müssen jetzt den Schalter umlegen“, fordert Borrelli. Eine Trainerdiskussion indes gibt es beim KSC nicht. „An David Bulik liegt es sicher nicht, im Gegenteil. Würden alle so einen Einsatz zeigen wie er, würden wir ganz anders dastehen“, ist sich der KSC-Fußballboss sicher.
Unlängst machte es der 1. FC Köln in der 2. Bundesliga vor, als er zu Hause gegen Schlusslicht Duisburg 1:2 verlor. Doch dass der TSV Friedberg dies in der Kreisliga Ost nachmachen würde, damit hatte vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten DJK Lechhausen keiner gerechnet. Doch am Ende stand gar ein 1:3 an der Anzeigetafel. „Man kann schon mal verlieren, aber nicht so. Nicht, wenn man sich akribisch auf ein Spiel vorbereitet und einstellt – so gesehen, bin ich von der Mannschaft schon etwas enttäuscht“, sagte TSV-Trainer Ali Dabestani. „Vielleicht ist der ein oder andere mit der Situation, dass wir als Aufsteiger ganz oben stehen, auch ein bisschen überfordert“, mutmaßte der Coach. Beim TSV fehlte die Körperspannung, der letzte Biss und es haperte an der Chancenverwertung, so Dabestani, der nun auch seine Führungsspieler mehr in die Pflicht nehmen will.
Etwas auf der Stelle tritt derzeit der BC Rinnenthal, der im Verfolgerduell gegen den TSV Pöttmes auf eigenem Platz zu einem 0:0 kam. Trotz des Unentschiedens herrschte beim anschließenden traditionellen Oktoberfest des Vereins gute Stimmung.
Die ist seit Monaten beim TSV Dasing in der Kreisklasse Aichach festzustellen – kein Wunder, schließlich stehen die Autobahner ungeschlagen an der Tabellenspitze und steuern Kurs Kreisliga. Beim 2:0 gegen Affing II ließen die Dasinger einige Chancen liegen. „Aber die muss man sich ja auch erst einmal erarbeiten“, meinte Trainer Jürgen Schmid. Während der SV Wulfertshausen beim 0:0 gegen Steingriff wenigstens ein Pünktchen ergatterte, ging der SV Ried wieder einmal leer aus. Nach dem 1:4 auf eigenem Platz gegen Stotzard ist der Abstand zum rettenden Ufer schon auf sieben Punkte angewachsen.
In der Augsburger Gruppe durften die Kellerkinder jubeln: Der FC Stätzling II (2:1 gegen den Kissinger SC II) und der SV Ottmaring (3:0 gegen den Türk JKV Augsburg) feierten eminent wichtige Siege. Vor allem beim SV Ottmaring ist dadurch im Kampf gegen den Abstieg wieder Land in Sicht.
Dagegen haben die Sport-Freunde Bachern ein ganz anderes Ziel vor Augen: den Aufstieg in die Kreisklasse. Das Team von Trainer Michael Guggumos gewann bei TSG Augsburg mit 6:2 und bleibt souveräner Spitzenreiter der A-Klasse Ost. Die Sportfreunde Friedberg ihrerseits leisteten sich einen unerwarteten und vielleicht auch folgendschweren Ausrutscher beim 0:3 gegen Ottmaring II. Das Team des Trainertrios Bauer/Reiser/Felder ist nun schon zehn Punkte hinter Bachern und deren sieben hinter dem Tabellenzweiten TSG Hochzoll.