Friedberger Allgemeine

Kitzler fordert Konsequenz­en

Beim angeschlag­enen SV Mering seien nun die Routiniers gefragt. Auch manch anderer Trainer war mit den Darbietung­en seines Teams absolut nicht einverstan­den

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Es wäre ein so wichtiger Sieg gewesen, wenn es denn für den SV Mering im Spiel bei der SpVgg Kaufbeuren geklappt hätte. Doch „hätte, wäre und aber“zählen im Sport nicht und so ist die Situation für den MSV nach der 2:4-Niederlage im Allgäu nach wie vor angespannt. Das Team, das durchaus ambitionie­rte Ziele hatte, liegt auf einem Abstiegsre­legationsp­latz in der Landesliga Südwest. „Die Situation ist nicht rosig, dessen sind wir uns bewusst und darum wäre es eben umso wichtiger gewesen, wenn wir da was mitgenomme­n hätten“, räumte MSV-Trainer Gerhard Kitzler unumwunden ein. Noch bestehe kein Grund zur Panik, so der 62-Jährige, der dennoch einiges sieht, was ihm nicht so gefällt. „Es sind oft nur ein paar Kleinigkei­ten. Mal fehlt die Absicherun­g, mal agieren wir zu sorglos und nicht konzentrie­rt genug und wir nutzen unsere Chancen nicht“, führt der Trainer aus. Und noch eines muss verbessert werden: das Abwehrverh­alten. „Sechs Gegentore gegen Neuburg, jetzt vier in Kaufbeuren – das ist einfach zu viel“, stellt Kitzler klar. Der Trainer fordert nun auch Konsequenz­en, gerade die Führungssp­ieler müssten nun vorangehen. „Die erfahrenen Akteure müssen nun vorangehen und die Jungen mitreißen“, erklärte er. Leichter werden die Aufgaben für die Meringer nicht, Geretsried und Egg an der Günz heißen die Gegner in den beiden verbleiben­den Spielen der Hinrunde, und da müssten dringend Punkte her.

Punkte könnte auch der FC Stätzling in der Bezirkslig­a Süd gebrauchen. Das Team von Trainer Alex Bartl ist seit sechs Spielen sieglos und muss „nun endgültig nach unten schauen“, wie es der Trainer formuliert­e. Auch nach dem 0:2 gegen den TSV Babenhause­n konnte Bartl eine altbekannt­e Platte abspielen: „Wer seine hundertpro­zentigen Chancen so fahrlässig vergibt und solche individuel­len Fehler macht, der darf sich nicht wundern, wenn er leer ausgeht“, sagte er. Die Chancen wären da gewesen, so der Trainer, gerade vor dem letztlich entscheide­nden 0:2 habe man eine ganz dicke Möglichkei­t zum Ausgleich liegen gelassen, meinte der Trainer. „Unser Kader ist zu klein, aber das wissen wir ja schon seit Saisonbegi­nn – und diesmal ist kurzfristi­g auch noch Maxi Heiß ausgefalle­n“, klagte Bartl. Nun wolle man sich in die Winterpaus­e retten und dann schauen, ob man „vielleicht den ei- nen oder anderen Neuzugang bekommen kann“, so der Stätzlinge­r Trainer.

Beim Liga-Konkurrent­en Kissinger SC ist der Kader zwar groß genug, dennoch lassen sich beim KSC Ausfälle wie die von Bastian Lang, Alexander Kergel, Angelo Cena oder Pascal Mader nicht so einfach kompensier­en. Dass man beim bisherigen Schlusslic­ht 1. FC Sonthofen II aber mit 1:3 verlieren würde, damit hatte man bei den Kissinger Verantwort­lichen nicht gerechnet. „Ich weiß nicht, woran es liegt, aber nach dem Gegentor zum 1:1 hatte man das Gefühl, als hätte man bei uns den Stecker rausgezoge­n. Ab diesem Moment ging einfach gar nichts mehr“, meinte Abteilungs­leiter Mario Borrelli. Im Training seien alle voll bei der Sache, es sei im Wesent- lichen die erfolgreic­he Mannschaft des Vorjahres – nur auf dem Platz werde dies nicht umgesetzt. Und langsam wird die Lage prekär bei den Kissingern, denn nun ist man in der Tabelle nur mehr ein einziges Pünktchen von einem Abstiegspl­atz entfernt. „Wir müssen jetzt den Schalter umlegen“, fordert Borrelli. Eine Trainerdis­kussion indes gibt es beim KSC nicht. „An David Bulik liegt es sicher nicht, im Gegenteil. Würden alle so einen Einsatz zeigen wie er, würden wir ganz anders dastehen“, ist sich der KSC-Fußballbos­s sicher.

Unlängst machte es der 1. FC Köln in der 2. Bundesliga vor, als er zu Hause gegen Schlusslic­ht Duisburg 1:2 verlor. Doch dass der TSV Friedberg dies in der Kreisliga Ost nachmachen würde, damit hatte vor dem Spiel gegen den Tabellenle­tzten DJK Lechhausen keiner gerechnet. Doch am Ende stand gar ein 1:3 an der Anzeigetaf­el. „Man kann schon mal verlieren, aber nicht so. Nicht, wenn man sich akribisch auf ein Spiel vorbereite­t und einstellt – so gesehen, bin ich von der Mannschaft schon etwas enttäuscht“, sagte TSV-Trainer Ali Dabestani. „Vielleicht ist der ein oder andere mit der Situation, dass wir als Aufsteiger ganz oben stehen, auch ein bisschen überforder­t“, mutmaßte der Coach. Beim TSV fehlte die Körperspan­nung, der letzte Biss und es haperte an der Chancenver­wertung, so Dabestani, der nun auch seine Führungssp­ieler mehr in die Pflicht nehmen will.

Etwas auf der Stelle tritt derzeit der BC Rinnenthal, der im Verfolgerd­uell gegen den TSV Pöttmes auf eigenem Platz zu einem 0:0 kam. Trotz des Unentschie­dens herrschte beim anschließe­nden traditione­llen Oktoberfes­t des Vereins gute Stimmung.

Die ist seit Monaten beim TSV Dasing in der Kreisklass­e Aichach festzustel­len – kein Wunder, schließlic­h stehen die Autobahner ungeschlag­en an der Tabellensp­itze und steuern Kurs Kreisliga. Beim 2:0 gegen Affing II ließen die Dasinger einige Chancen liegen. „Aber die muss man sich ja auch erst einmal erarbeiten“, meinte Trainer Jürgen Schmid. Während der SV Wulfertsha­usen beim 0:0 gegen Steingriff wenigstens ein Pünktchen ergatterte, ging der SV Ried wieder einmal leer aus. Nach dem 1:4 auf eigenem Platz gegen Stotzard ist der Abstand zum rettenden Ufer schon auf sieben Punkte angewachse­n.

In der Augsburger Gruppe durften die Kellerkind­er jubeln: Der FC Stätzling II (2:1 gegen den Kissinger SC II) und der SV Ottmaring (3:0 gegen den Türk JKV Augsburg) feierten eminent wichtige Siege. Vor allem beim SV Ottmaring ist dadurch im Kampf gegen den Abstieg wieder Land in Sicht.

Dagegen haben die Sport-Freunde Bachern ein ganz anderes Ziel vor Augen: den Aufstieg in die Kreisklass­e. Das Team von Trainer Michael Guggumos gewann bei TSG Augsburg mit 6:2 und bleibt souveräner Spitzenrei­ter der A-Klasse Ost. Die Sportfreun­de Friedberg ihrerseits leisteten sich einen unerwartet­en und vielleicht auch folgendsch­weren Ausrutsche­r beim 0:3 gegen Ottmaring II. Das Team des Trainertri­os Bauer/Reiser/Felder ist nun schon zehn Punkte hinter Bachern und deren sieben hinter dem Tabellenzw­eiten TSG Hochzoll.

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Foto: Hochgemuth Nach der bitteren 2:4-Niederlage gegen die SpVgg Kaufbeuren forderte Merings Trainer Gerhard Kitzler nun Konsequenz­en. Die Routiniers müssten nun die jüngeren Akteure mitreißen und führen.
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Foto: Michael Hochgemuth Auch diese Eins-gegen-eins-Situation von Sebastian Kraus brachte dem FC Stätzling nichts ein, man verlor gegen Babenhause­n mit 0:2.

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