Freude hier, Tränen dort
Beim Niederbayern-Pokal in Bad Abbach holt der TSV Friedberg zwar zwei Siege und weitere Podestplätze, muss aber auch eine verletzte Turnerin beklagen
Friedberg/Bad Abbach Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kehrten die Friedberger Trampolinturner vom Niederbayern-Pokal aus Bad Abbach zurück. Die Friedberger durften sich über zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze freuen, mussten allerdings auch die Verletzung von Topturnerin Diana Raffler verkraften.
20 Teilnehmer, eine Rekordzahl, hatte Friedbergs Trainer Christian Groß zu diesem Event gemeldet. Doch noch bevor die Wettbewerbe so richtig begonnen hatten, ereilte die Friedberger das Verletzungspech. Spitzenturnerin Diana Raffler (Jahrgang 2004) zog sich beim Einturnen eine Bänderdehnung zu, brach den Wettkampf ab und trat die Heimreise an. Die beiden anderen Topspringer des TSV, Tatjana Hesse und Lukas Heißler, hatten schon im Vorfeld verletzt passen müssen und waren nur als Betreuer mit von der Partie.
So ruhten die Hoffnungen auf den erfahrenen Athletinnen Corinna Hoppe, Laura Hillenbrand und Annika Arzberger. Sie hatten Übungen bis zum Schwierigkeitsgrad acht im Repertoire.
Entsprechend atemberaubend waren die Wettkämpfe der Altersklasse der weiblichen Jugend (16 bis 18 Jahre). Hier lieferte sich Laura Hillenbrand mit Julia Brandl vom ATSV Kelheim einen äußerst spannenden Zweikampf. Mit satten 2,5 Punkten Vorsprung führte die Friedbergerin nach dem Vorkampf, ließ im Finale jedoch Federn. Mit einem Hundertstelpunkt Vorsprung holte sich die Kelheimerin den Cup. Für Laura Hillenbrand reichte es so „nur“zum Silberpokal. In der gleichen Jugendklasse gelang Annika Arzberger als Dritter noch der Sprung aufs Treppchen.
Souverän trat Corinna Hoppe, die Münchnerin in Friedberger Diensten, auf. Sie sicherte sich in der Klasse 18+ im Finale mit zwei Punkten Vorsprung vor Sandra Greißinger (FTM Blumenau-München) den Sieg. Es ist noch nicht lange her, da turnte Corinna noch in England bei einem Londoner Club in der 1. Liga, ehe sie Mitglied des TSV Friedberg wurde.
Die zweite Pokalgewinnerin des TSV Friedberg heißt Phoenix Baumgardt (Jahrgang 2005). Die gebürtige New Yorkerin springt derzeit von Sieg zu Sieg. Sie holte sich im Lauf der vergangenen Wochen den letzten Schliff bis zur M6 und beherrscht diese Klasse meisterhaft. Mit 0,7 Punkten Vorsprung gewann sie vor Jessica Bucharbaew vom FTSV Straubing.
Überrascht über seinen dritten Platz war Johannes Lüttig (Jahrgang 2003), der die Ehre der männlichen Teilnehmer des TSV rettete. Tim Wanitschek (Jahrgang 2005) wurde in diesem Finale Sechster.
Es war der erste Pokalwettkampf für die Nachwuchssternchen Stella Garni (2008) und Sophia Engelhard. Bei starker Konkurrenz aus Bayern und fünf weiteren Bundesländern landeten die Mädchen der Klasse zwölf bis 13 Jahre – Helena Chortikoglou, Letizia Fischl, Julina Kimmel und Chiara Vaccara – auf Plätzen im Mittelfeld. Katharina Einertshofer und Anna Lena Reith (Jugend 14 bis 15 Jahre) sprangen sicher und fehlerfrei, jedoch ohne die nötigen Schwierigkeiten, um das Finale zu erreichen. Marc Kimmel, Jugend männlich 16 +, belegte einen guten sechsten Rang im Finale.
Es war wieder zu spüren, welchen Stellenwert dieser beliebte und anspruchsvolle Pokalwettkampf in Deutschland hat.
Auf den Nachwuchs des TSV Friedberg kommt in den nächsten Wochen viel Arbeit zu, will man in den nächsten Wettkämpfen mehr Athleten ins Finale der besten acht bringen. Im November stehen die schwäbischen Meisterschaften in Neu-Ulm und auch die bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Bayreuth an.