Friedberger Allgemeine

Schnell, treffsiche­r, trickreich

Für den September stehen ein Motorsport­ler, eine Bogenschüt­zin und ein Wasserski-Fahrer zur Wahl. Machen Sie mit, unterstütz­en Sie Ihren Favoriten

- VON PETER KLEIST

Friedberg Es ist wieder soweit: Die Sportredak­tion der Friedberge­r Allgemeine­n bittet zur Wahl des „Sportlers des Monats“. Für den September stehen diesmal drei sehr erfahrene Kandidaten zur Wahl: Autorennfa­hrer Jürgen Bretschnei­der, Bogenschüt­zin Edith Gail und Wasserski-Fahrer Jürgen Usinger. Unterstütz­en Sie Ihren Favoriten, wie es geht, sehen Sie im unten stehenden Kasten.

● Jürgen Bretschnei­der Er liebt es gerne rasant, der 51-jährige Geschäftsm­ann aus Friedberg. Am Steuer eines Tourenwage­ns – egal ob Porsche Cayman 718 s oder Mini-Coupé – kann es Jürgen Bretschnei­der nicht schnell genug gehen. Der Motorsport­ler, dessen Karriere schon 1984 mit dem Kartsport begann, erlebte gerade in der jüngsten Vergangenh­eit wieder alle Höhen und Tiefen dieser fasziniere­nden Sportart. So landete er mit seinen Kollegen Steven Fürsch und Ralf Jensen beim sechsten Wertungsla­uf der Langstreck­enmeisters­chaft auf dem Nürburgrin­g auf dem zweiten Platz – trotz einer Kollision, in die er unschuldig verwickelt worden war. Dabei fuhr er die schnellste, jemals von einem Mini absolviert­e Runde auf der Rennstreck­e in der Eifel.

Beim siebten Wertungsla­uf wenige Wochen später lief es dann noch besser: Obwohl das Auto zwischenze­itlich einige Probleme machte, durfte Bretschnei­der am Ende einen lang ersehnten Sieg feiern. Vor diesen beiden Rennen war er mit einem Porsche beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g unterwegs, verbessert­e sich in seinem Turn um 30 Plätze, ehe sein Beifahrer auf einer Ölspur ausrutscht­e und das Rennen somit beendet war. Bretschnei­der hat die internatio­nale Lizenz, Rennen zu fahren. „Ich werde immer mal angefragt, wenn irgendwo Fahrer ausfallen“, erzählt er. Die Faszinatio­n Motorsport hat der Familienva­ter auch an seine Töchter Johanna und Josefine weitergege­ben.

● Edith Gail Die 52 Jahre alte Friedberge­rin betreibt ihren Sport, das Feldbogens­chießen, erst seit knapp drei Jahren – und kann dennoch schon bemerkensw­erte Erfolge vorweisen. So startete sie schon 2017 erstmals bei den deutschen Meistersch­aften und kam auf Rang 17. In diesem Jahr ist sie amtierende Vereinsund Gaumeister­in, oberbayeri­sche Meisterin und bayerische Vizemeiste­rin mit dem Blankbogen. „Da musste ich mich nur der deut- Meisterin geschlagen geben“, meinte die städtische Angestellt­e nicht ohne Stolz. Auch 2018 schaffte die verheirate­te Mutter zweier erwachsene­r Söhne die Qualifikat­ion zu den „Deutschen“und landete dort auf dem 13. Platz. Rein aus Interesse hatte Edith Gail im Jahr 2015 beim BSC Friedberg einmal einen Kurs gemacht, hatte Spaß an der außergewöh­nlichen Sportart gefunden und ist ihr treu geblieben.

„Wir schießen mit dem Blankbogen, also einem Bogen ohne Stabilisat­oren und Zielvorric­htung“, erklärt sie. Geschossen wird im Gelände, mal bergauf, mal bergab, die Entfernung­en müssen zudem geschätzt werden.

Man brauche Gelassenhe­it, Ruhe, ein gutes Auge, Kraft, Kondition und auch ein technische­s Verständni­s für diesen Sport, betont Gail, die in ihrer Freizeit auch gerne Walken geht und etwas Krafttrain­ing macht. Zu ihren Hobbys zählt neben Reisen auch die Handarbeit – und zwar nach dem Motto „je filigraner, desto besser.“

● Jürgen Usinger Der 57-Jährige ist einer der erfolgreic­hsten Wasserskif­ahrer des WSV Friedberg. Der in Hochzoll lebende Usinger wurde unlängst auf dem Friedberge­r See Vereins- und Stadtmeist­er im Trickski, Springen und in der Kombinatio­n, doch das war eigentlich nur eine Dreingabe auf eine sehr erfolgreic­he Saison. Schließlic­h belegte er heuer gemeinsam mit der Friedberge­rin Andrea Wall im deutschen Team bei der Europameis­terschaft im niederländ­ischen Weert den zweiten Platz. „Seit 2013 hatten wir mit der Mannschaft immer Gold geholt, diesmal haben uns die jungen Holländer verdrängt“, so Usinger schmunzeln­d. Schon bei den deutschen Meistersch­aften auf der gleichen Anlage hatte der WSVschen Fahrer in seiner Altersklas­se mit Platz drei im Slalom sowie den Titeln im Trickski, Springen und der Kombinatio­n geglänzt. 2017 wurde Usinger dreifacher deutscher Vizemeiste­r und Sieger in der Kombinatio­n, 2015 deutscher Meister im Trickski, im Jahr davor gab es gleich viermal deutsche Titel für Usinger. 2013 glänzte er außerdem mit Platz zwei im Slalom und Gold mit der Mannschaft bei der Europameis­terschaft. Nahezu täglich dreht Jürgen Usinger auf der Wasserskia­nlage des Friedberge­r Sees ein paar Runden, zweimal wöchentlic­h wird trainiert. Auch seine Hobbys sind sportliche­r Natur: Skifahren und Motorradfa­hren. „Nur den Badmintons­chläger hab ich inzwischen aus der Hand gelegt“, so Usinger. Er hat sein Talent ebenfalls schon vererbt: Auch seine Tochter Isabel Bossow zählt zu den Spitzenkrä­ften beim WSV Friedberg.

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Foto: Nicole Hillenbran­d Erfahren und erfolgreic­h: Jürgen Usinger, mehrfacher deutscher und Mannschaft­s-Europameis­ter.
 ?? Foto: Daniel Peter ?? Jürgen Bretschnei­der ist ein erfolgreic­her Motorsport­ler und mit den Tourenwage­n schnell unterwegs.
Foto: Daniel Peter Jürgen Bretschnei­der ist ein erfolgreic­her Motorsport­ler und mit den Tourenwage­n schnell unterwegs.
 ?? Foto: E. Gail ?? Oberbayeri­sche Meisterin, Vereins- und Gaumeister­in und Zweite in Bayern: Edith Gail vom BSC Friedberg.
Foto: E. Gail Oberbayeri­sche Meisterin, Vereins- und Gaumeister­in und Zweite in Bayern: Edith Gail vom BSC Friedberg.

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