Junge Sopranistin begeistert
Die Stadtkapelle Friedberg bietet mitreißende Klänge und ein anspruchsvolles Programm – diesmal vor allem mit Melodien aus Oper und Operette. Und das Publikum dankt mit viel Applaus
Friedberg Zum traditionellen Herbstkonzert hatte die Friedberger Stadtkapelle in die Aula der Konradin Realschule eingeladen. Unter dem Motto: „Das Land des Lächelns“wurden diesmal die Zuhörer mit Melodien aus Operette und Oper verzaubert. Musikalischer Leiter Andreas Thon und Vorsitzender Oliver Limmer freuten sich über ein volles Haus mit gut gelaunten Gästen.
Die meisterlichen, gefühlvollen Klänge kamen gut an. Sie wirkten mitreißend, teils melancholisch und schwermütig. Einer der Höhepunkte des Abends war sicher der Auftritt von Sängerin Lea Steinke (Sopran), Schülerin bei Beate Anton an der Friedberger Schule. Durch das anspruchsvolle Programm führten souverän Anja Holzmüller und Anja
Auch der Federweiße und der Zwiebelkuchen gehören dazu
Pompe. Gut verständlich für jeden, stellten sie die einzelnen Kompositionen, garniert mit Geschichten und Episoden, in spannender Weise vor.
Nach der Begrüßung von Oliver Limmer begann der musikalische Abend mit dem zündenden „Boccaccio Marsch“von Franz von Suppé (1819 bis 1895). Er gilt als eigentlicher Begründer der Wiener Operette, obwohl er heute nur am Rande erwähnt wird. Gut kam auch die Ouvertüre zu „Das Land des Lächelns“von Franz Lehár (1870 bis 1948) an. Die romantische Operette wurde im Oktober 1929 uraufgeführt. Dirigent Andreas Thon animierte das Publikum des Öfteren zum Mitmachen, es wurde kräftig im Takt geklatscht. Von Alfred Bösendorfer gab es in der Melodienfolge sechs bekannte Weisen: „Capriccio Italiano“, „Nabucco – Va pensiero“, „Aida – Marcia Trionfale“, sowie „Santa Lucia“, „La Traviata – Brindisi“und das bekannte Lied „Funiculi, Funicula – „Schaug hi, da liegt a toter Fisch im Wasser“. Weiterhin gab es im Programm des ersten Teiles die Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“von Jacques Offenbach (1819 bis 1880). Die Handlung beruht auf einer griechischen Sage, gleichzeitig wird die Doppelmoral der besseren Gesellschaft im französischen Kaiserreich parodiert.
Im zweiten Teil nach der erfrischenden Konzertpause, wo es wie Zwiebelkuchen und köstlichen Federweisen gab, ging es rasch weiter mit dem populären österreichischen „Fliegermarsch“aus der Operette „Der fliegende Rittmeister“, der auch bei der deutschen Bundeswehr eingesetzt wird, von Hermann Dostal (1874 bis 1930). Danach erklang das bekannte Stück „Die Fledermaus“von Johann Strauß (1825 bis 1899) mit „Mein Herr Marquis“und „Feuersturm der Reben“dazu erneut Gesang (Sopran) von Lea Steinke. Einen guten Eindruck machte das neu gegründete, fünfköpfige Saxofon-Ensemble, es begeisterte mit der Komposition „Anzoletto und Estrelle“aus der Oper Gasparone von Carl Joseph Millöcker (1842 bis 1899) und auch mit „Ballad of Mac the Knife“von Kurt Weill aus der Dreigroschenoper von Bertold Brecht. Bekannt ist allen die Moritat von Mackie Messer. Beliebt und immer wieder gern gehört das Stück „Ich bin die Christel von der Post“aus dem Vogelhändler, dazu wieder die hervorgewohnt ragende Sopranstimme von Lea Steinke. Mit „My Fair Lady“(Selection from the Musical) von Frederick Loewe (1901 bis 1988) neigte sich der Abend langsam zu Ende. Für Blasmusikfreunde besonders toll und ein Genuss, der Marsch „Kaiserin Sissi“von Timo Dellweg. An Applaus wurde nie gespart. Die Friedberger Stadtkapelle mit ihrem Vorsitzenden bedankte sich bei allen Mitwirkenden und dem Publikum. Andreas Thon machte seiner Truppe ein großes Kompliment.