Unter Verdacht
Seit Jahren ist die Frau von David Moerk verschwunden. Nun gibt es mysteriöse Hinweise
Im Kino hat sich Benno Fürmann („Jerichow“, „Nordwand“) in jüngerer Zeit rargemacht. In „Intrigo“gibt er nun einen Übersetzer und Schriftsteller, der sich daran macht, endlich ein ihn belastendes Rätsel zu lösen. Drei Jahre liegt das Verschwinden seiner Frau zurück – und noch immer beschäftigt es David Moerk. Dabei war er doch damals maßgeblich an Evas vermeintlichem Tod in den österreichischen Alpen beteiligt; hatte sich an ihrem Auto zu schaffen gemacht, nachdem er herausfinden musste, dass das Ende der Beziehung naht. Wirklich dahintergekommen aber, was mit Eva passiert ist, sind bisher weder die Polizei noch David.
Da kommt ihm die Aufgabe zu, einen im Nachlass eines verstorbenen Autors aufgetauchten Roman zu übersetzen. Dabei stößt er auf mysteriöse Hinweise, die im Zusammenhang stehen könnten mit dem Schicksal seiner Frau. Da wäre auch noch das nicht minder rätselhafte Verhalten von Henderson (Ben Kingsley), dem Schreibexperten, zu dem sich David aufmacht, um ihm Passagen seines neuen Buchs vorzulesen. So gerät David in einen Strudel, in dem es immer schwieriger wird zu erkennen, wo die Wahrheit endet, wo die Fiktion beginnt.
„Intrigo“ist der erste Teil einer auf Erzählungen des schwedischen Autors Håkan Nesser beruhenden Trilogie, in Szene gesetzt von dem Schweden Daniel Alfredson. Oscarpreisträger Ben Kingsley überstrahlt auch diesmal mit seiner Präsenz alle anderen. In den wenigen Momenten aber, in denen sie aufeinandertreffen, weiß sich Fürmann zu behaupten. Auch die Darstellerinnen sorgen für Glanzpunkte: Tuva Novotny ist stark als Davids verschwundene Frau. Veronica Ferres („Schtonk“) macht ihre Sache gut als Literaturagentin. Richtig gefangen nimmt einen der Film trotz Hochglanzbilder leider nicht.
» Intrigo (1 Std. 46 Min.), Thriller, Schweden/USA/Deutschland 2018 Wertung ★★✩✩✩