Digitalisierung als Weg in die Moderne
Kleinere Unternehmen wollen innovativer werden und um jüngere Kunden werben
Aichach-Friedberg Der digitale Wandel macht vor keinem Unternehmen halt. Große, mittelständische, aber auch Kleinunternehmen mit nur zehn Mitarbeitern wollen sich modern aufstellen. Innovativ, frisch und am Zahn der Zeit. Doch wie lässt sich die Vorstellung für Firmen umsetzen? Und auf welche Probleme treffen Unternehmen im Alltag? Beim Unternehmercamp Wittelsbacher Land fanden IT-Unternehmen und interessierte Firmen aus der Region zusammen, um gemeinsam Lösungen für ihre Wünsche und Vorstellungen zu finden und Erfahrungen auszutauschen.
Georg Trübenbacher aus dem Friedberger Stadtteil Harthausen möchte sein Landtechnikunternehmen modernisieren. „Wir sind insgesamt zehn Mitarbeiter, durchschnittlich um die 35 Jahre alt“, stellt der Unternehmer sich vor. „Bisher habe ich meine Mitarbeiter noch nicht vorgewarnt, aber sie sind offen für Veränderungen.“Seine Kunden stammen aus der Region, und das möchte Trübenbacher auch so beibehalten und nicht überregional arbeiten. Christoph von Külmer, Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur SportBrain, hat den Friedberger schon beraten. Nun folgt der nächste Schritt: Welche Besonderheit will das Landtechnikunternehmen präsentieren? Und passt Social-Media-Marketing überhaupt als Werbeform?
Von Külmer ist Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur SportBrain und begleitet Unternehmen, die sich durch Social-MediaMarketing neu präsentieren möchten. „Zunächst klären wir mit dem Kunden, welche Geschichte er erzählen will. Anschließend richten wir die unterschiedlichen Kanäle ein“, berichtet er. Für von Külmer ist der erste Kontakt mit den Unternehmen wichtig, um zu sehen, welche Besonderheit hervorgehoben werden soll. „Oder auch, um zu klären, ob Social-Media-Marketing überhaupt der richtige Weg für die Firma ist“, räumt er ein.
Denn nicht für jede Firma eignet sich die Werbung über soziale Netzwerke. Das zeigt erst eine Analyse der Zielgruppe, die von Külmer anfangs mit seinen Kunden durchführt. „Durch Social-Media-Marketing erweitert das Unternehmen die Reichweite und kreiert sich ein Image.“Und das muss seiner Ansicht nach zu der Ausrichtung des Unternehmens und den Kunden passen.
Natalie Krehan kennt das Problem, Mitarbeiter an neue Systeme und Abläufe heranzuführen. Sie arbeitet als Senior Software Engineer bei dem Softwareunternehmen makandra in Augsburg und entwickelt für Kunden Webanwendungen. Dabei spielt die Größe des Unternehmens keine Rolle. Der wichtigste Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung der Unternehmen ist für Krehan die Sensibilisierung der Mitarbeiter. „Wir geben transparent unsere Arbeitsschritte weiter und bieten auch Schulungen der Mitarbeiter an. Trotzdem kann der Start auch holprig verlaufen“, berichtet sie. Denn die Vorstellungen der Kunden lassen sich oftmals nicht in der erhofften Form umsetzen, erklärt Krehan: „Der Kunde kann nicht immer genau beschreiben, was er ändern will. Er wünscht sich optimierte Abläufe, die wir erarbeiten müssen.“In diesem Fall findet Krehan mit dem Kunden einen Kompromiss.