Ganz gute Gewässer
Flüsse und Seen in Bayern sind laut WWF im Bundesvergleich in Ordnung. Doch die EU-Vorgaben erfüllen auch sie nicht
Berlin/München Bayerns Gewässer gehören einem WWF-Bericht zufolge zu den besten in Deutschland. Doch auch der Freistaat bleibt bei der Wasserqualität hinter den gesetzlichen EU-Vorgaben zurück, wie die Umweltschutzorganisation mitteilte. 38 Prozent der Flüsse und Bäche seien in schlechtem chemischen Zustand. Insbesondere die Belastung mit Nitrat aus der Landwirtschaft und mit Quecksilber sei zu hoch. „Der Zustand deutscher Gewässer ist flächendeckend prekär“, hieß es vom WWF. Insgesamt sei in Deutschland ein Drittel der Grundwasservorkommen in schlechtem chemischen Zustand. Außerdem seien praktisch alle Flüsse ausgebaut zu Wasserstraßen, weswegen nur acht Prozent der Bäche und Flüsse als ökologisch intakt bezeichnet werden könnten.
In Bayern erreichen rund 15 Prozent der Fließgewässer laut Umweltministerium einen guten oder sehr guten ökologischen Zustand. „Damit liegt Bayern deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt“, erklärte ein Sprecher. Der Schutz der Gewässer sei eine entscheidende Zukunftsaufgabe und werde etwa mit Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro bis zum Jahr 2021 gefördert.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehöre, die Nährstoffbelastung zu reduzieren. Diese wird vor allem durch die Landwirtschaft verursacht und hat negative Folgen für die Unterwasserwelt. „Das Landwirtschaftsministerium und das Umweltministerium haben zusammen mit Erzeugern, Wasserversorgern, Verbänden und Institutionen im März 2017 einen Wasserpakt geschlossen“, so der Sprecher. Damit sollen Kräfte gebündelt werden, um den Zustand der Gewässer schneller zu verbessern.
Neben Bayern gehörten in dem WWF-Ranking Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz zu den Spitzenreitern. Besonders schlecht schnitten der Studie zufolge Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen ab. Im Mittelfeld landeten etwa Hessen und Baden-Württemberg.