Friedberger Allgemeine

Keine Online-Tickets für volle Züge

Sind Verbindung­en so stark nachgefrag­t, dass Überfüllun­g droht, verkauft die Deutsche Bahn keine Fahrkarten mehr im Netz. Damit will der Konzern Ärger vermeiden

- VON MAREIKE KEIPER

Wer schon einmal vor Heiligaben­d einen Zug buchen wollte, um vor dem Fest rechtzeiti­g bei der Familie zu sein, wird es womöglich schon erlebt haben: Die Bahn warnt im Internet vorab, dass die Verbindung stark nachgefrag­t sein könnte. Der Reisende solle besser auf einen anderen Zug umsteigen. Das führt im Extremfall dazu, dass für besagte Verbindung­en keine Onlinetick­ets mehr erhältlich sind, wie ein Bahnpresse­sprecher bestätigt.

Damit möchte die Bahn vermeiden, dass der Zug tatsächlic­h überbucht wird und Menschen trotz Tickets nicht mehr mitfahren können. Dafür zeigt das Unternehme­n auf der Internetse­ite entspreche­nde Hinweise an. Beispielsw­eise werde vorab informiert, falls bereits alle Plätze reserviert sind, auch wenn es nur die erste oder zweite Klasse betrifft. Diese Hinweise habe die Bahn inzwischen noch stärker ausgearbei­tet und erweitert.

Normalerwe­ise sei ein Zug für eine bestimmte Anzahl an Steh- wie Sitzplätze­n ausgelegt. Allerdings gelte das nur für die Theorie, sagt der Pressespre­cher: „In der Praxis kommt noch das Gepäck hinzu.“Ob die Verbindung tatsächlic­h überfüllt ist, entscheide dann der Zugbegleit­er.

Im Extremfall könne er Fahrgäste ohne Sitzplatzr­eservierun­g auch auffordern, den Zug zu verlassen – auch wenn diejenigen ein Ticket haben. „Sie bekommen einen Gutschein und dürfen ohne Zusatzkost­en auf eine andere Verbindung umsteigen“,

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