Ohne Mitleid
Nürnberg-Coach Köllner plant, die Sorgen seiner alten Liebe zu vergrößern
Nürnberg Auf seine alte Liebe will Michael Köllner keine Rücksicht nehmen, da kann es dieser noch so schlecht gehen. Der Trainer des 1. FC Nürnberg war als Kind ein paar Jahre lang Fan des VfB Stuttgart, doch das zählt beim Duell der Franken gegen das Schlusslicht der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr,
freilich nicht mehr. „Zeiten ändern sich. Die machen ihr Ding weiter, ich mache meine Dinge weiter“, erzählte der Coach vor dem 11. Spieltag schmunzelnd. „Jetzt liebe ich meine Mannschaft.“
Und die machte ihrem Übungsleiter zuletzt deutlich mehr Freude als die abgestürzten Stuttgarter deren neuem Coach Markus Weinzierl: Mit drei Niederlagen und 0:11 Toren ging der Einstand des früheren Augsburgers bei den Schwaben so schief wie nur möglich, der letzte Tabellenplatz ist die Quittung. Und dennoch prognostizierte Köllner: „Das wird für uns das schwerste Spiel, das ich mir vorstellen kann.“
Der Club will seinen Aufwärtstrend mit zuletzt zwei Unentschieden in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt (1:1) und beim FC Augsburg (2:2) fortsetzen und den Abstand zur Abstiegszone vergrößern. „Wenn wir das gewinnen, ist das ein richtiges Ausrufezeichen bis zum Winter“, sagte Abwehrspieler Tim Leibold. „Zuhause haben wir meistens wirklich gute Partien absolviert, darum zählt am Samstag nichts anderes als drei Punkte.“
Das Selbstvertrauen erfreut den Trainer, der seiner Mannschaft einen „körperlichen Top-Zustand“zusprach und zum internen Konkurrenzkampf sagte: „Die Spieler hauen sich im Training die Socken weich.“