Friedberger Allgemeine

Bewegte Zeiten auch in Mering

Realschule und Heimatvere­in werfen Schlaglich­ter auf 100 Jahre Freistaat Bayern. Bei der Eröffnung am Sonntag gibt es bislang unveröffen­tlichte Schätze aus dem Depot zu sehen

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Mering Parallelen zwischen dem Geschehen im Freistaat Bayern und dem Markt Mering ziehen Schüler der Realschule gemeinsam mit dem Meringer Heimatvere­in: „Mering im Freistaat Bayern – Schlaglich­ter auf 100 bewegte Jahre“lautet der Titel der neuen Sonderauss­tellung, die am Sonntag eröffnet.

2018 ist für Bayern ein doppeltes Jubiläumsj­ahr: Die bayerische Verfassung von 1818 und die Proklamati­on des Freistaats Bayern 1918 werden gefeiert. Im Zuge des Schülerlan­deswettbew­erbs „Erinne- – Erforscht die Geschichte und Kultur eurer Heimat!“, die vom Kultusmini­sterium zu diesem Doppel-Jubiläum ausgelobt worden war, entstand an der Realschule Mering das Wahlfach Projektgru­ppe, zu dem sich 16 Schüler freiwillig meldeten.Unterstütz­t wurden sie durch den Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, Joachim Pagel. Möglich geworden war diese Zusammenar­beit durch persönlich­e Kontakte von Schulleite­r Andreas Pimpl. So konnten die Projekttei­lnehmer auf das Archiv des Meringer Anzeigers zugreifen und die Dokumente auswerten.

Konrektor Andreas Jell, der schon Landesauss­tellungen im Haus der Bayerische­n Geschichte organisier­t hat, und so auf Erfahrunge­n zurückgrei­fen kann, leitet das geschichts­trächtige Projekt. Die Ausstellun­g ist in drei große Rubriken unterteilt. So beginnen die Bilder, Zeitungsau­sschnitte und Exponate bei der Weimarer Republik, behanrungs­zeichen deln das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg und wenden sich dann dem Wiederaufb­au und dem Wirtschaft­swunder bis hin zur Gebietsref­orm zu. Rektor Andreas Pimpl ist begeistert: „Ganz Bayern feiert das 100-jährige Jubiläum. Aber was war damals in Mering los? Was war beispielsw­eise 1939, als in München im Bürgerbräu­keller das Attentat auf Adolf Hitler verübt wurde, in Mering los? Wurde da vielleicht ein Laden eröffnet? Oder als am 2. September 1945 der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulati­on Japans endete, was geschah an diesem Tag in Mering?“

Die Ergebnisse des Schulproje­kts, an dem die Schüler mit Andreas Jell ein Dreivierte­ljahr lang gearbeitet haben, ist ab Sonntag, 14 Uhr, in einer Sonderauss­tellung im Heimatmuse­um im Bürgerzent­rum Schlossmüh­le in der Bouteville­straße 23 zu sehen. Der Eingang ist am Schießhäus­lweg. Ein ganzes Jahr lang ist die Ausstellun­g dann zu bewundern. „Eine wirklich tolle Ausstellun­g“, sagt Joachim Pagel. Und er verspricht, dass aus dem Depot ganz besondere „Schätze“gezeigt werden, Exponate eben, die noch nie an der Öffentlich­keit waren.

Die Schüler und Andreas Jell haben ein Dreivierte­ljahr an dem Projekt gearbeitet

 ?? Fotos: Heimatvere­in Mering ?? Die bayerische Staatsregi­erung in Bamberg hatte immer wieder zur Gründung von Einwohnerw­ehren aufgerufen. Die infolge der Besetzung durch die württember­gischen Truppen in Mering gegründete Einwohnerw­ehr beschloss Anfang Oktober, sich nur noch zweimal im Monat zu einer Versammlun­g zu treffen. 1921 löste sich die Einwohnerw­ehr schließlic­h wieder auf.
Fotos: Heimatvere­in Mering Die bayerische Staatsregi­erung in Bamberg hatte immer wieder zur Gründung von Einwohnerw­ehren aufgerufen. Die infolge der Besetzung durch die württember­gischen Truppen in Mering gegründete Einwohnerw­ehr beschloss Anfang Oktober, sich nur noch zweimal im Monat zu einer Versammlun­g zu treffen. 1921 löste sich die Einwohnerw­ehr schließlic­h wieder auf.
 ??  ?? 1974 erhielt Mering als erste weiterführ­ende Schule eine Realschule. Die Abbildung zeigt den Bau der Turnhalle des Schulzentr­ums.
1974 erhielt Mering als erste weiterführ­ende Schule eine Realschule. Die Abbildung zeigt den Bau der Turnhalle des Schulzentr­ums.
 ??  ?? Hebauf-Feier in der Siedlung St. Afra mit Pfarrer Rupert Dischl 1948.
Hebauf-Feier in der Siedlung St. Afra mit Pfarrer Rupert Dischl 1948.
 ??  ?? Ein Hakenkreuz-Fähnchen als Schmuck und politische­s Bekenntnis auf dem Kinderkaru­ssell 1937.
Ein Hakenkreuz-Fähnchen als Schmuck und politische­s Bekenntnis auf dem Kinderkaru­ssell 1937.

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