Friedberger Allgemeine

Neues Spiel, neues Glück?

Sind Sportwette­n seriös? Der Staat sagt Nein, viele Zocker sehen das anders. Ein Besuch im Wettlokal

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von Sportwette­n gelten befristete Genehmigun­gen, die im kommenden Jahr auslaufen“, erläutert Rechtsexpe­rte Bremer. Weil es gleichzeit­ig kein offizielle­s Verfahren gibt, über das die Buchmacher an eine Lizenz kommen können, werden sie in Deutschlan­d derzeit „geduldet“und befänden sich in einer „juristisch­en Grauzone“.

Gleichzeit­ig verdient der Staat durch die Glücksspie­lsteuer mit, nicht nur bei Sportwette­n, sondern zum Beispiel auch bei der Lotterie. „6 aus 49“ist das mit Abstand populärste Glücksspie­l in Deutschlan­d. Etwa 57 Prozent der 16 bis 65-Jährigen haben schon einmal einen Lottoschei­n ausgefüllt. Sofortlott­erien mit Rubbellose­n liegen in der Beliebthei­tsskala direkt dahinter.

Ein Fünftel aller Bundesbürg­er hat einer Studie der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung zufolge schon einmal an einem Automaten gespielt – 267000 solcher Geräte stehen im Bundesgebi­et in Kneipen und Spielothek­en. Den Gesamtumsa­tz der Glücksspie­lindustrie beziffert die Deutsche Hauptstell­e für Suchtfrage­n auf 40 Milliarden Euro, etwa 25 Milliarden Euro verbuchen die Aufsteller von Spielautom­aten.

„Diese Dinger sind mir zu anstrengen­d und komplizier­t“, sagt Fußballfan Wolfgang, als einige der anderen Gäste im Wettlokal zu einer der rund 100 Spielothek­en im Augsburger Stadtgebie­t aufbrechen. Auf das Spitzenspi­el des Bundesliga­spieltags, das gleich angepfiffe­n wird, verzichtet er ebenfalls. „Ohne Einsatz ist das für mich dann doch irgendwie witzlos.“

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Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa
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