Gemeinde will Schlüsselgewalt für den Kunstrasenplatz
Mit 200 000 Euro würde Kissing mehr als die Hälfte der Kosten des KSC zahlen. Der will einen Zaun ums Areal
Kissing Der Kissinger Sport-Club (KSC) setzt sich für eine Erneuerung des Kunstrasenfeldes ein, doch nur, wenn künftig der ungehinderte öffentliche Zugang beschränkt wird (wir berichteten). Das sorgte nun auch in der Sitzung des Kissinger Haupt- und Finanzausschusses für Diskussionen.
Ein Zaun mit abgeschlossenem Tor sei die einzige Lösung, um den Platz, dessen Neubau insgesamt etwa 360000 Euro kosten soll, vor Unbe- zu schützen, heißt es von Vereinsseite. Der KSC braucht für die Erneuerung des Spielfelds einen Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 200000 Euro. „Die Mittel sind seit mehreren Jahren im Finanzplan bereitgestellt“, sagte Bürgermeister Manfred Wolf.
Die Ausschussmitglieder waren sich auch einig darüber, diesen Zuschuss an den KSC zu zahlen. Allerdings fordern sie, dass erst der offizielle Bauantrag sämtliche Gremien (Bauantrag, Bauausschuss, gemeindliches Einvernehmen, Landratsamt) durchlaufen müsse. Und das liegt an dem geplanten Zaun, der laut eines Schreibens vom Landratsamt an die Gemeinde Kissing genehmigungspflichtig ist.
Warum überhaupt ein Zaun nötig ist, weiß der KSC-Vorsitzende Robert Kronester anschaulich zu schildern. So sei es mehrfach vorgekommen, dass auf dem Rasen Müll und Scherben aufzufinden waren. Auch sei es vorgekommen, dass Personen mit ihrem Motorrad auf dem Rasen gefahren seien. Für den Zaun muss nun also ein Bauantrag gestellt werfugten den. Bis das geschehen ist, wollen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses mit dem Zuschuss abwarten, die Mittel sind aber im Haushalt bereitgestellt.
Ludwig Asam von den Grünen plädierte dafür, dass man aber den Platz bei einem gemeindlichen Zuschuss von 20 0 000 Euro der Öffentlichkeit zugänglich machen müsse. Auch Bürgermeister Manfred Wolf sprach sich dafür aus: „200 000 Euro sind mehr als die Hälfte der Baukosten, vielleicht sollten auch wir die Schlüsselgewalt bekommen bei so viel Geld“, meinte er. Wolf äußerte jedoch grundsätzlich auch Verständnis dafür, dass der Platz eingezäunt werden muss. Schließlich wachse der Kunstrasen nicht von selbst wieder nach. Hier bestehe Gesprächsbedarf.
Peter Wirtz von den Freien Wählern stellte dann auch den Antrag, die Sachlage in die Fraktionen zu geben. Das viel diskutierte Thema Kunstrasen wird kommenden Donnerstag noch mal im Gemeinderat besprochen. Dann kommt auch der dritte Vorsitzende des KSC, Josef Nemeth, zu Wort.