Staunend geht Tabaluga durch die Welt Porträt
Der kleine Drache ist 35 Jahre alt, aber erwachsen wollte er nie sein. Seinen Ruhm begründeten Platten und Bühnenshows. Jetzt wird er auch noch Filmstar
Er ist nur ein kleiner niedlicher Drache, aber in den 35 Jahren seines medialen Daseins hat Tabaluga Großes erlebt: Er zog aus, um vernünftig zu werden, fand das leuchtende Schweigen, begegnete seiner großen Liebe Lilli, fand das verschenkte Glück, lernte die Zeichen der Zeit verstehen und ließ die Freundschaft hochleben.
Die Lebensgeschichte des bei Kindern wie Erwachsenen beliebten Drachens lässt sich anhand der Titel der sechs Konzeptalben erzählen, die der Sänger Peter Maffay aufgenommen hat. Maffay ist einer der vier „Väter“Tabalugas. 1983 hatten er sowie der Kinderliederkomponist Rolf Zuckowski, der Liedautor Gregor Rottschalk und der Zeichner Helme Heine die Tabaluga-Figur erfunden und damit eine beachtliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Der Name Tabaluga steht für millionenfach verkaufte Alben und aufwendige Bühnenshows, in denen Maffay mit Prominenten wie Rufus Beck, Heinz Hoenig, Alex Wesselsky und Sissi Perlinger auf Tour ging. Außerdem gibt es ein Tabaluga-Musical, eine Zeichentrickserie und eine Planetariums-Show, in der Tabaluga gar zum 360-Grad-Surround-Helden wird. Ganz zu schweigen von all den MerchandisingProdukten, die der kleine Drache als Motiv ziert.
Und jetzt wird Tabaluga auch noch Filmstar.
Am Sonntag war in München Weltpremiere des ersten Tabaluga-Films. Ab 6. Dezember wird der 3D-Animationsfilm in den Kinos laufen – wieder mit prominenter Unterstützung von Sprechern wie Wincent Weiss, Bully Herbig und Yvonne Catterfeld.
Ganz schön langlebig und vielseitig, dieser kleine Drache, der nie erwachsen werden wollte, wie es in der Hymne heißt, die zur Identifikationsmelodie für Tabaluga geworden ist. „Wir wollten eine Figur finden, die Werte transportiert und trotzdem nicht in pädagogischer Belehrung erstickt“, erklärte Peter Maffay einmal. Staunend, fragend und manchmal auf Umwegen erschließt sich Tabaluga die Welt, kämpft gegen das Böse in Gestalt seines ewigen Widersachers Arktos und lernt, wie wichtig Vertrauen, Warmherzigkeit, Freundschaft und das Gleichgewicht der Natur sind. „Tabaluga war immer eine Figur, die gewaltfrei, ökologisch bewusst und sozial kompetent ist“, charakterisierte Peter Maffay sein Geschöpf. „All das kommt in den Stoffen, die wir im Fernsehen vorgesetzt bekommen, kaum vor. Deshalb fanden wir es wichtig, eine Geschichte mit einer Quintessenz zu erzählen, wie bei einer Fabel“, so Maffay. Da passt es auch ganz gut, dass der Drache nicht nur für kommerziellen Erfolg steht. Seit 2001 gibt es die Tabaluga-Stiftung, die sich um traumatisierte Kinder und Jugendliche kümmert. Im Therapiezentrum der Stiftung sollen sie Positives erleben und dabei Selbstheilungskräfte und Selbstbewusstsein entwickeln. Wie Tabaluga, der durch schöne Erlebnisse und die Begegnung mit anderen das Glück erfährt. Birgit Müller-Bardorff