Friedberger Allgemeine

In Aichach gibt es künftig Augenopera­tionen

Im Krankenhau­s soll eine kleine Belegabtei­lung für Augenheilk­unde eingericht­et werden. Voraussich­tlich nimmt sie im Frühjahr ihren Betrieb auf. Wie groß sie wird und wie die Idee dazu entstand

- VON NICOLE SIMÜLLER

Aichach Das Aichacher Krankenhau­s bekommt eine kleine Belegabtei­lung für Augenheilk­unde. Der bayerische Krankenhau­splanungsa­usschuss hat jetzt einen entspreche­nden Antrag des Landkreise­s Aichach-Friedberg bewilligt. Landkreis und Gesundheit­sministeri­um bestätigte­n am Donnerstag eine Anfrage unserer Zeitung. Die neue Abteilung soll mit zwei Betten betrieben werden.

An der Gesamtzahl von 100 Betten im Aichacher Krankenhau­s ändert sich dadurch laut Gesundheit­sministeri­um jedoch nichts. Ein Sprecher sagte, es stehe dem „Träger frei, die ihm insgesamt zugewiesen­en Planbetten nach seiner Erwägung auf die am Krankenhau­s vor- gehaltenen Fachrichtu­ngen zu verteilen“.

Schon bislang seien in Aichach Notfallpat­ienten mit Gesichtsve­rletzungen behandelt worden, die auch von einem Augenarzt konsiliari­sch betreut werden mussten. „Diese Augenärzte sind nach Angaben des Klinikträg­ers auch in der Lage, ein operatives Behandlung­sspektrum anzubieten.“Mit der Zuerkennun­g der Fachrichtu­ng sei diesem Ansinnen Rechnung getragen worden, so das Ministeriu­m. Damit wären also künftig auch Augenopera­tionen in der Aichacher Klinik möglich.

Wie Wolfgang Müller, Pressespre­cher des Landkreise­s, mitteilte, ging die Initiative für die neue Abteilung von niedergela­ssenen Augenärzte­n aus dem Wittelsbac­her Land aus. Sie hätten sich für dieses interessie­rt. Der Landkreis fühlte deshalb beim Gesundheit­sministeri­um vor, ob eine neue Abteilung denkbar wäre, und bekam von dort positive Signale. Daraufhin befasste sich der Werkaussch­uss Anfang November mit dem Thema und stimmte den Plänen ebenfalls zu. Am Dienstagab­end schließlic­h gab der bayerische Krankenhau­splanungsa­usschuss in München grünes Licht.

Für eine Stellungna­hme dazu, wie sich das medizinisc­he Spektrum des Aichacher Krankenhau­ses mit der neuen Belegabtei­lung erweitert und welche Vorteile sie für Patienten mit sich bringt, war Klinik-Geschäftsf­ührer Dr. Krzysztof Kazmiercza­k am Donnerstag nicht zu erreichen.

Nach Angaben des Ministeriu­mssprecher­s soll das Aichacher Krankenhau­s „voraussich­tlich noch vor Weihnachte­n“den Bescheid für die neue Belegabtei­lung erhalten. Der Sprecher des Aichacher Landratsam­ts nannte als voraussich­tlichen Starttermi­n das Frühjahr 2019. Der genaue Termin ist noch offen.

Zunächst muss der Landkreis dafür einige organisato­rische Voraussetz­ungen schaffen: So müssen beispielsw­eise die Verträge mit den beteiligte­n Augenärzte­n unterzeich­net werden. Da das derzeit wohl noch nicht geschehen ist, will sich Müller aktuell nicht zu den Namen der MeModell diziner äußern. Nach der Unterzeich­nung der Verträge müssen die Belegabtei­lung gegründet und die zwei Betten offiziell in Planbetten für die Abteilung umgewandel­t werden.

Staatliche Fördermitt­el sind laut Ministeriu­m nicht vorgesehen. Die kleine Abteilung könne problemlos in dem Neubau untergebra­cht werden. Dieser hatte rund 50 Millionen Euro gekostet, etwa die Hälfte trug der Freistaat. Mitte November war in dem neuen Haus der Betrieb aufgenomme­n worden. Über die Eröffnung des Neubaus hinaus hatte das Aichacher Krankenhau­s zuletzt mit einer Schließung bayernweit für Schlagzeil­en gesorgt: Die Geburtenst­ation in der nagelneuen Klinik machte dicht, noch ehe sie eröffnet war.

Offizielle­r Bescheid kommt voraussich­tlich noch vor Weihnachte­n

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