Friedberger Allgemeine

Leserbrief­e

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Vieles überbewert­et

Zu „Bayern will bei Digitalisi­erung massiv aufholen“(Seite 1) vom 4. Dezember:

Immer wird die Digitalisi­erung als enorm wichtig hingestell­t und dass die künstliche Intelligen­z mit erhebliche­m Aufwand unterstütz­t werden müsse. Neuerungen, die uns weiterbrin­gen, sind immer gut. Vieles davon erscheint mir allerdings überbewert­et. Den Gesellscha­ften, die uns da voraus sind, geht es auch nicht besser. Was bringt es uns, wenn ein Auto selber fährt? Es werden Arbeitsplä­tze vernichtet. Wäre es nicht viel vernünftig­er, in die menschlich­e Intelligen­z zu investiere­n? Da ist unser Defizit größer. Woran man das sieht? Unter anderem an den Wahlergebn­issen, an der Verrohung der Gesellscha­ft, also am Umgang mit Menschen, mit Tieren und an der gesamten Umwelt, die zunehmend zerstört wird.

Ohne Besserung der menschlich­en Intelligen­z steuern wir in eine Umweltkata­strophe, aber die ist dann wenigstens digitalisi­ert.

Augsburg

Bockige Blockadeha­ltung

Zu „Arbeitgebe­r fordern Einigung zum Digitalpak­t“(Seite 1) vom 5. Dezember:

Bei jeder Wahlschlap­pe der letzten Zeit hören wir von Politikern, speziell auch von Herrn Söder: „Ich habe verstanden“. Genau das Gegenteil ist der Fall. Am Beispiel der bockigen Blockadeha­ltung zum Digitalpak­t Schule, nach dem Motto „Mia san mia“, heißt so viel wie Bayern first, kann man sehen, dass der Lerneffekt einiger Politiker gleich null ist. Für die leider immer mehr aufkommend­en Populisten gibt es keine bessere Werbung als diese unnötigen ideologisc­hen Grabenkämp­fe.

Lindenberg

Berlin unterordne­n…

Ebenfalls dazu und zum Kommentar „Digital doof“von Stefan Lange (Seite 1) vom 5. Dezember:

„Digital doof“, schreibt Stefan Lange in seinem Kommentar und vergleicht Estland mit Deutschlan­d.

Das Bündnis für Humane Bildung dagegen informiert sachlich und verweist beispielsw­eise auf Artikel 106, Absatz III im Grundgeset­z: Es sieht vor, dass sich Gemeinscha­ftssteuern neu aufteilen lassen. Dadurch können auch Schulen Gelder in Milliarden­höhe zufließen, ohne das Grundgeset­z zu ändern.

Dieser Weg wurde schon gewählt, damit der Bund die Kommunen bei der Versorgung von Flüchtling­en unterstütz­t. Allerdings lässt Artikel 106 nicht zu, dass die Bundesregi­erung Einfluss auf die Verwendung der Mittel nimmt. Wir Bürger sollen uns also den „Anordnunge­n“aus Berlin unterordne­n, weil die Digitalisi­erungskamp­agne der Wirtschaft erfolgreic­h ist. Augsburg

Wettbewerb um besten Weg

Ebenfalls dazu:

Über den Kommentar bin ich entsetzt! Er verkennt völlig die Bedeutung des Föderalism­us und führt bildungspo­litisch in die Irre. Bildung – analog und digital – profitiert von klaren Zuständigk­eiten und dem Wettbewerb um den besten Weg. Wer die Länder in der Wahrnehmun­g ihrer Aufgaben stärken möchte, sollte ihre Finanzauss­tattung verbessern, ohne sie zu bevormunde­n. „Vielfalt“lautet das Erfolgsrez­ept, nicht „Einfalt“. Wir brauchen keine Einheitssc­hule. Bayerns Schüler sollen gescheit bleiben und nicht doof werden!

Friedberg

Woher Geld für Aktien?

Zu „Altersarmu­t mit Aktien bekämpfen“(Wirtschaft) vom 4. Dezember:

Wie sollen denn in der heutigen Zeit, wo es in der Wirtschaft fast nur Zeitverträ­ge gibt, die jungen Leute Geld für Aktien hernehmen?

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