Erst das Foto, dann der Genuss
Auch Jahrhundertkoch Witzigmann fotografiert im Restaurant
Es ist eine Absolution von höchster Stelle für alle Teller-Fotografen: Auch der deutsche Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann gehört zur Spezies der Menschen, die im Restaurant gern erst einmal fotografieren, bevor sie zu Messer und Gabel greifen. Er habe nichts gegen Gäste, die bei schönen Speisen ihr Smartphone zücken, sagt der 77-Jährige in einem Interview mit unserer Zeitung. „Früher hatte ich mir alles aufgeschrieben, wenn ich unterwegs war. Heute mache ich oft Fotos als Andenken, wenn es im Restaurant erlaubt ist.“
Eckart Witzigmann findet, es sei in der Spitzengastronomie lockerer geworden. Seit 15 Jahren ist er Patron des Zwei-SterneRestaurants Ikarus im Salzburger Hangar-7 von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. „Die Zeit der Hochämter mit pinguinartigen Kellnern ist vorbei“, glaubt Witzigmann. Auch die Gäste seien nicht mehr so ehrfurchtsvoll wie früher. „Das Interesse hat sich enorm entwickelt. All die Magazine, Bücher, Kochshows und Blogger haben das Bewusstsein erweitert.“Dazu passt, dass eine Kochshow, die in Amerika sehr erfolgreich ist, 2019 auch ins deutsche Fernsehen kommt. Bei „Top Chef“treten Profis gegeneinander an. Als Jury-Chef der Show hat Sat.1 Witzigmann engagiert.
Die Sternenküche wandle sich, meint der Topkoch. „Die wichtigste Entwicklung nach der Nouvelle Cuisine war die Öffnung der feinen Küche für die Geschmackssensationen anderer Länder“, sagt der Österreicher, der in den siebziger und achtziger Jahren die deutsche Küche revolutioniert hatte. „Ich war und bin von jeher ein Verfechter der Fusions-Küche, im Moment mischt sich die japanische, peruanische sowie skandinavische.“Privat isst Witzigmann am liebsten Gemüse und Salate. Das ganze Interview lesen Sie auf der Seite Magazin extra.