Friedberger Allgemeine

Erst das Foto, dann der Genuss

Auch Jahrhunder­tkoch Witzigmann fotografie­rt im Restaurant

- VON MICHAEL POHL

Es ist eine Absolution von höchster Stelle für alle Teller-Fotografen: Auch der deutsche Jahrhunder­tkoch Eckart Witzigmann gehört zur Spezies der Menschen, die im Restaurant gern erst einmal fotografie­ren, bevor sie zu Messer und Gabel greifen. Er habe nichts gegen Gäste, die bei schönen Speisen ihr Smartphone zücken, sagt der 77-Jährige in einem Interview mit unserer Zeitung. „Früher hatte ich mir alles aufgeschri­eben, wenn ich unterwegs war. Heute mache ich oft Fotos als Andenken, wenn es im Restaurant erlaubt ist.“

Eckart Witzigmann findet, es sei in der Spitzengas­tronomie lockerer geworden. Seit 15 Jahren ist er Patron des Zwei-SterneRest­aurants Ikarus im Salzburger Hangar-7 von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. „Die Zeit der Hochämter mit pinguinart­igen Kellnern ist vorbei“, glaubt Witzigmann. Auch die Gäste seien nicht mehr so ehrfurchts­voll wie früher. „Das Interesse hat sich enorm entwickelt. All die Magazine, Bücher, Kochshows und Blogger haben das Bewusstsei­n erweitert.“Dazu passt, dass eine Kochshow, die in Amerika sehr erfolgreic­h ist, 2019 auch ins deutsche Fernsehen kommt. Bei „Top Chef“treten Profis gegeneinan­der an. Als Jury-Chef der Show hat Sat.1 Witzigmann engagiert.

Die Sternenküc­he wandle sich, meint der Topkoch. „Die wichtigste Entwicklun­g nach der Nouvelle Cuisine war die Öffnung der feinen Küche für die Geschmacks­sensatione­n anderer Länder“, sagt der Österreich­er, der in den siebziger und achtziger Jahren die deutsche Küche revolution­iert hatte. „Ich war und bin von jeher ein Verfechter der Fusions-Küche, im Moment mischt sich die japanische, peruanisch­e sowie skandinavi­sche.“Privat isst Witzigmann am liebsten Gemüse und Salate. Das ganze Interview lesen Sie auf der Seite Magazin extra.

 ?? Foto: Imago ??
Foto: Imago

Newspapers in German

Newspapers from Germany