Friedberger Allgemeine

Auch Kinderärzt­e fehlen

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Zu „Bayern investiert Millionen in neue Landarztpr­axen“(Seite 1) vom 3. Dezember:

Die Situation betrifft nicht nur Allgemeinä­rzte, auch haben wir Kinderund Jugendärzt­e die gleichen Probleme: Fast 30% der Kinderärzt­e scheiden die nächsten fünf Jahre aus und Nachfolger, die hauptberuf­lich eine Praxis führen, lassen sich nur schwer finden. Gleichzeit­ig steigt unser Arbeitspen­sum u. a. durch mehr Vorsorgen, „neue“Krankheite­n wie Allergien oder psychische­n Auffälligk­eiten oder dem erfreulich­en Geburtenan­stieg der letzten Jahre. Einen Kinderarzt zu finden, ist teilweise jetzt schon Glückssach­e. Leider haben die Politik und die Kassen die Zeichen der aufkommend­en „Mangelzeit“nicht erkannt und leiten recht bzw. zu spät Maßnahmen ein (siehe auch Pflege und Krankensch­western). Auch mit vielen Millionen Euro kann man sich Praxisärzt­e nicht schnell schnitzen. Die jahrelange zu negative Darstellun­g des eigentlich wirklich tollen Jobs des Praxisarzt­es hat beim Nachwuchs zur Meinung geführt, die Praxis hat zu viele finanziell­e Risiken (Regresse!), ist zu bürokratis­ch, zu wenig lohnend, zu belastend und zu wenig „sexy“. Befeuert werden solche Meinungen durch verantwort­ungslose Bemerkunge­n zuletzt durch Gesundheit­sminister (!) Spahn: „Nicht jeder muss Kassenarzt werden …“

Dr. Christian J. Voigt, Stadtberge­n

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