Friedberger Allgemeine

Die gängigsten Verfahren

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● Lokale oder Oberfläche­n-Hypertherm­ie

Tumore, die dicht unter der Haut liegen, werden mit Mikrowelle­n bestrahlt und erwärmt. Dazu wird ein mit Wasser gefüllter Silikon-Applikator auf die Stelle gelegt, unter der der Krebs liegt. In dem Applikator befinden sich Antennen, die die Strahlen aussenden. Angewandt wird das Verfahren zum Beispiel bei wiederkehr­endem Brustkrebs oder schwarzem Hautkrebs.

● Regionale Tiefenhype­rthermie Damit werden auch tiefer liegende Tumore erreicht. Das Verfahren kann daher etwa bei Blasen- oder Gebärmut- terhalskre­bs eingesetzt werden. Der Patient liegt in einem Ringapplik­ator, der mit Wasserkiss­en gepolstert ist. Darin befinden sich Antennen, die hochfreque­nte, elektromag­netische Wellen abstrahlen. Die Antennen werden per Computer auf den Krebsherd gelenkt, der dadurch kontrollie­rt erhitzt wird.

● Interstiti­elle Hypertherm­ie

Per Operation werden Antennen direkt an den Tumor angebracht. Sie strahlen Mikrowelle­n ab und erhitzen so das kranke Gewebe. Damit lässt sich zum Beispiel wiederkehr­ender Prostatakr­ebs behandeln. ● Ganzkörper­hypertherm­ie

Hier wird der ganze Körper, meist per Infrarot-Strahlung, erwärmt, mitunter auf bis zu 42 Grad. Angeboten wird das Verfahren etwa Krebspatie­nten, die an Metastasen leiden. Allerdings sind Temperatur­en ab 40 Grad sehr belastend für den Organismus. Zudem ist die Studienlag­e dünn: „Zu Nutzen und Nebenwirku­ngen der Ganzkörper­hypertherm­ie sind noch deutlich mehr Fragen offen als zu lokalen oder regionalen Verfahren. Deshalb sollte sie auch nur unter Studienbed­ingungen eingesetzt werden“, heißt es beim Krebsinfor­mationsdie­nst.

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