Strahlende Sieger
Die neue Miss World und der neue Mister Germany sind gekürt. Nicht allen gefällt das
Linstow Schon beim Einzug der 16 Kandidaten stach der Leipziger Sasha Sasse heraus: Als einziger trug der 27-jährige „Mister Mitteldeutschland 2018“ein rotes Jackett. Sasse fiel auf – und zwar höchst positiv. Auch wenn die Entscheidung der elf Jurymitglieder für den 1,85 Meter großen Sport- und Fitnesskaufmann aus Sachsen, der als Stylist und Model arbeitet, letztlich knapp war: Sasse ist der neue, inzwischen 25. „Mister Germany“. Gekürt wurde er am Samstagabend vor 600 Besuchern in einem Ferienresort in Linstow in MecklenburgVorpommern.
Was, Linstow möge es verzeihen, nicht nach ganz großer Welt klingt. Im Gegensatz zur „Miss World“-Wahl, deren Finale ebenfalls am Samstagabend im südchinesischen Sanya ausgetragen wurde.
Die Schönste der Schönen kommt in diesem Jahr aus Mexiko, ist 26 Jahre alt und heißt Vanessa Ponce de Leon. Beim 68. Durchlauf des Wettbewerbs hatten 118 Frauen um den Titel gekämpft. Ponce de Leon habe, so hieß es, Internationales Management studiert, arbeite als Model und engagiere sich ehrenamtlich für Migranten. Zudem sitze sie im Verwaltungsrat eines Rehabilitationszentrums für Mädchen. Ja, diese Schönheitswettbewerbe!
Muss man nicht mögen. Wie Medienwissenschaftlerin Elizabeth Prommer von der Universität Rostock, der zur Wahl des Mister Germany einfiel: „Solche Veranstaltungen normieren zu Einheitslook und Mainstream.“Mehr noch: „Eigentlich ist es erschreckend, dass die Männer nun dazu gebracht werden, als reine Objekte zu fungieren – so wie Frauen.“Dabei werde doch gerade versucht, Frauen aus diesem Klischee herauszuholen. Ein wenig mehr Reflexion wäre schon wünschenswert. So Prommer.
Wie die Jury in Linstow zu ihrer Entscheidung kam, blieb im Dunkeln. Sasha habe ein wunderbares Charisma, sagte eine Jurorin.