Friedberger Allgemeine

Handschlag verweigert

Drazek kritisiert Dopingsünd­erin

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Sigulda Die Olympia-Vierte und Bob-Weltcupsie­gerin Annika Drazek hat bei der Siegerehru­ng in Sigulda den Handschlag mit der russischen Dopingsünd­erin Nadeschda Sergejewa verweigert. Als einzige Athletin klatschte sie die zweitplatz­ierte russische Bobpilotin nicht ab und ging einfach vorbei. Zwei Tage nach ihrem Weltcupsie­g beim Saisonauft­akt in Lettland mit Olympiasie­gerin Mariama Jamanka erklärte sie in der ARD ihre Vorgehensw­eise: „Der Grund ist eigentlich ganz einfach für mich: Wer dopt, ist für mich kein Athlet. Sie hat das zweimal getan, zuletzt bei den Olympische­n Spielen. Das verdient von mir keinen Respekt“, sagte Drazek. Die Weltmeiste­rin von 2016 forderte zugleich einen anderen Umgang mit Dopingsünd­ern: „Sie macht sich anscheinen­d da keinen richtigen Kopf drüber beziehungs­weise versucht, da irgendwie zu täuschen. (...) Das ist nicht die Art und Weise, wie wir damit umgehen sollten.“Für Drazek, die zu den weltbesten Anschieber­innen gehört und sich regelmäßig rund um die Uhr Dopingkont­rollen stellen muss, ist die Sache klar: „Sie war positiv – und das zwei Mal. Sie war auch nur für acht Monate gesperrt. Jetzt ist sie wieder hier, lacht mich an und fühlt sich wieder wie alle anderen.“

Doppel-Olympiasie­ger Francesco Friedrich hat auch den zweiten Zweierbob-Weltcup der Saison gewonnen. Nur 24 Stunden nach seinem Auftaktsie­g raste der Oberbärenb­urger am Sonntag wieder zum Erfolg.

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