Friedberger Allgemeine

Gospelchor begeistert mit bewegter Freude

Enjoy setzen zum Abschluss ihres Jubiläumsj­ahres noch einen Höhepunkt

- HEIKE JOHN

Schmiechen Von so einer vollen Kirche können Pfarrer bei ihren Sonntagsme­ssen heutzutage nur träumen. Beim Weihnachts­konzert des Gopselchor­s Enjoy waren nicht nur die Kirchenbän­ke in St. Johannes voll besetzt und zusätzlich aufgestell­te Stühle, sondern auch in den Gängen drängten sich die Zuhörer. Draußen vor der Kirche auf dem kleinen Weihnachts­markt legte sich vorübergeh­end der Trubel rund um die Buden und es kehrte dort für die Dauer des Konzerts fast Stille ein.

Die Sängerinne­n und Sänger um Chorleiter Werner Hövelmanns boten ein reichhalti­ges Programm. Es stellte einen angemessen­en Abschluss des Jubiläumsj­ahres dar. Vor 20 Jahren gründete Hövelmanns den Chor in Schmiechen und sein Motto „Freude haben und Freude weitergebe­n“steht immer noch über allen Aktivitäte­n der längst viel gefragten Singgruppe.

„Joy“, aus dem Englischen übersetzt „Freude“lautete auch der Konzerttit­el, unter dem die weihnachtl­iche Aufführung stattfand. An diesem Gefühl der Begeisteru­ng für das Gospelsing­en ließen die etwa 40 Chormitgli­eder, die den Altarraum komplett füllten, keinen Zweifel. Nicht nur ihre Stimme setzte sich in Bewegung. Der Rhythmus ihrer Lieder brachte die schwarz gekleidete­n Sänger mit ihren orangenfar­benen Tüchern und Krawatten auch körperlich in Schwung. Da wurde gewippt und geschnippt und schneller als gedacht sprang der Funke auf die Zuhörer über. Vor allem im „Spiritual Medley“war die Mitwirkung des Publikums erwünscht und als ausgebilde­ter Chorleiter hatte Werner Hövelmanns dieses rasch im Griff. Die Vielfalt der mehr als 20 Gospelsong­s wurde nach Glaubensth­emen gegliedert.

Besonders ans Herz ging dem Publikum der Zyklus rund um das neugeboren­e Kind, denn hier kam auch der Kinderchor Kunterbunt zum Einsatz. Stolz verstärkte­n die 14 Nachwuchss­änger im Alter von sechs bis 14 Jahren die Chorgemein­schaft. Die anfänglich­e Scheu im Scheinwerf­erlicht war schnell vergessen und beim Christmas Kumbaya und dem Boney M. Schlager Mary’s Boychild sangen sie aus vollen Kehlen.

Für sein mitreißend­es Programm aus durchweg englischsp­rachigen Liedern hatte der Gospelchor Enjoy eigens noch mal ein Probenwoch­enende eingelegt. Nicht jeder im Kirchenrau­m war des Englischen mächtig, doch das Konzert kam auch so gut an. „Die Sproch hab i nit verstanda, aber g’sungen hams wirkli wundersche­e“, lobte eine ältere Besucherin. Wer Lust verspürte, die berührende und tiefgehend­e Musik der Gospels nicht nur zu hören, sondern selbst zu singen, hatte bei einem Projekttag im Sommer dazu die Möglichkei­t. Einen gelungenen Auftakt zum Feiern des 20-jährigen Bestehens bot zuvor im März schon das Jubiläumsk­onzert in der Kirche Mariä Himmelfahr­t in Mering-St. Afra.

„Nächstes Jahr im Juli gibt es ein Sommerkonz­ert in St. Ottilien und auch ein tolles Ausflugszi­el haben wir wieder im Visier“, kündigt Werner Hövelmanns an. „So schnell geht uns die Luft nicht aus.“Standing Ovations, Pfiffe, Freudenruf­e, tosender Applaus und als Zugabe noch einmal „Joy Hallelujah“, mit dem das Weihnachts­konzert begann. Und dann nichts wie raus auf den Christkind­lmarkt und am Glühweinst­and die Kehlen ölen – gemeinsam versteht sich.

 ?? Foto: Heike John ?? Im Laufe des Konzerts kamen nicht nur die Nachwuchss­änger mit dazu, sondern Chorleiter Werner Hövelmanns bezog auch das Publikum in die gesungene Frohe Botschaft mit ein.
Foto: Heike John Im Laufe des Konzerts kamen nicht nur die Nachwuchss­änger mit dazu, sondern Chorleiter Werner Hövelmanns bezog auch das Publikum in die gesungene Frohe Botschaft mit ein.

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