Unsanfte Bauchlandung
Im letzten Spiel des Jahres kassiert der TSV Friedberg im Derby gegen den TSV Haunstetten überraschend eine Niederlage. Welche Gründe dafür ausschlaggebend sind und warum die Pause heuer länger dauert
Friedberg Das Handballjahr 2018 endete für die erste Mannschaft der Friedberger Handballer mit einer herben Enttäuschung. Zu Hause verlor der Bayernligist das Derby gegen den TSV Haunstetten mit 24:29 (11:16) Toren.
Die Gäste aus Augsburg waren heiß auf die Revanche: Denn vor zwei Wochen hatte sich der TSV gegen sie an gleicher Stelle souverän mit einem 31:25-Erfolg den bayerischen Pokal gesichert. Diesmal war Haunstetten aber von Beginn an hellwach und stellte die Herzogstädter mit einer offensiven 3:2:1-Deckung vor große Probleme.
Friedberg hingegen trat lange Zeit pomadig auf und leistete sich ungewohnt viele Fehler. Vielleicht waren die Handballer nach ihrer Serie von fünf Siegen und dem jüngsten Erfolg im Pokal zu selbstsicher. Jedenfalls war Haunstetten in diesem Derby wacher, aggressiver und hungriger. Friedberg verlor vorne extrem viele Bälle durch einfache Fehler und bekam vor allem den agilen Gäste-Spielmacher Max Schnitzlein, der ja lange auch in Friedberg gespielt hatte, nie in den Griff.
Nach dem 7:7 übernahm Haunstetten so die Kontrolle. Auch eine Auszeit half dem Team von Trainer Fadil Kqiku nichts, der Rückstand wuchs weiter zunächst auf 7:11. Und nach 30 Minuten war ein Zwi- schenstand von 11:16 an der Anzeigetafel abzulesen, die Gäste gingen also mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabinen.
Auch nach dem Wechsel bot sich zunächst das gleiche Bild. Erst nach gut 40 Minuten bekam man das Gefühl, dass Friedberg langsam aufzuwachen begann. Die Herzogstädter verteidigten jetzt besser und fuhren die Fehlerquote bei eigenem Ballbesitz stark zurück. Darum begannen sie aufzuholen, zehn Minuten vor dem Ende waren sie beim Stand von 20:23 drauf und dran, die Wende zu schaffen.
Doch ein ärgerlicher Ballverlust und direkt danach eine Zeitstrafe durch eine Undiszipliniertheit beendeten alle Friedberger Hoffnungen. In Überzahl setzte sich Haunstetten entscheidend bis auf 27:20 ab.
Der TSV Friedberg musste sich so mit einer unerwarteten 24:29-Niederlage von seinen Fans in die Weihnachtspause verabschieden und fällt in der Bayernliga auf Rang vier zurück.
Weiter geht es für die Friedberger erst Ende Januar, denn am kommenden Wochenende ist der TSV spielfrei, das Derby gegen Günzburg wurde ja bereits am 1. November ausgetragen. Danach ruht der Spielbetrieb wegen der HandballWeltmeisterschaft (10. bis 27. Januar) Anfang des Jahres etwas länger. Erst am 26. Januar steht so das nächste Punktspiel an – dann muss Friedberg nach Eichenau. Friedberg Dorsch; v. Petersdorff; Haggenmüller (3); Thiel (2); Kaulitz (1); Müller (1); Okyere (1); Riesenberger (2); Tischinger (2); Dittiger (3); Abstreiter (9/5); Prechtl.