Kaiser Maximilian: Familienbild mit zwei Toten
Korrekt mit leichter Hakennase und Habsburger Unterbiss malte der Memminger Bernhard Strigel Kaiser Maximilian I. (links) nach 1515. Da war seine erste Frau Maria von Burgund (rechts) schon lange tot und auch der gemeinsame Sohn Philipp (oben Mitte), einst verehelicht mit der Tochter des Königs
kel Karl V. sagen konnte: In meinem Reich geht die Sonne nie unter.
Einen Schritt dahin tat Maximilian bereits als 18-Jähriger, als er 1477 Maria von Burgund, die Tochter Karl des Kühnen heiratete – was beiden Höfen Machtzuwachs einbrachte. Nach dem frühen Tod Marias jedoch, nach der letztlich erfolglosen Werbung um die Erbin der Bretagne auch und der Wiedervereinigung der österreichischen Länder, bandelte Maximilian mit Mailand an und ehelichte, pekuniär höchst einträglich, Bianca Maria Sforza. Für seine Kinder bestimmte er: Margarete nehme den Sohn von Ferdinand II. von Aragón, und Philipp nehme dessen Tochter. (Die spanisch-österreichische Allianz brachte Frankreich für Jahrhunderte in Bredouille.) Netzwerke gab es auch früher schon, und Maximilian I. baute das seine 1515 noch aus, indem er für seine Ferdinand II. von Aragón. Des Kaisers Enkel Ferdinand I. (links unten) und Ludwig II. (rechts unten) sollten den Habsburgern die Kronen von Ungarn und Böhmen einbringen. Und unter Enkel Karl V., Spaniens König (unten Mitte), stieg das Reich zur Großmacht auf.
Enkel jene Doppelhochzeit mit dem Hof von Böhmen und Ungarn arrangierte, die nach seinem Tod vollzogen wurde.
Bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt: Neben der freundlichen Übernahme gab es für Maximilian noch ein anderes Mittel – ein zweiseitig leidvolles, tödliches Mittel –, das Machtzuwachs in Aussicht stellte, Punkt vier. Die Kriege des Kaisers waren zahlreich und – neben seiner Hofhaltung mit Ritterturnieren – kostspielig. Durch Kredite half seine Fugger’sche Hausbank in Augsburg nicht nur anlässlich der vor Ort stattfindenden Reichstage aus. Gut zwei Dutzend Kriege führte der Kopf des Heiligen Römischen Reichs – und war noch dazu herausragender Fürsprecher für eine Kreuzzug-Neuauflage gegen Jerusalem und die Osmanen. Der fromme Kaiser mit einem guten Dutzend unehelicher Kinder sowie dem selbstverordneten Motto „Halte Maß!“wurde gottlob in Sachen Kreuzzug ausgebremst. Gleichwohl hinterließ er ein Schuldengebirge.
Habsburger gibt es noch, das