Friedberger Allgemeine

„Die Arbeitsbed­ingungen passen“

Der 46-jährige Sepp Steinberge­r hat im Januar die U23 als Trainer übernommen. Er soll mit dem Team den Klassenerh­alt schaffen und Spieler an die Profi-Mannschaft heranbring­en. Ein Spagat, vor dem ihm nicht bange ist

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Herr Steinberge­r, Sie sind seit Jahresbegi­nn Trainer der U23 des FC Augsburg. Wie kamen die Kontakte zustande?

Steinberge­r: Alex Frankenber­ger, der sportliche NLZ-Leiter hat mich kurz vor Weihnachte­n angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, diese Aufgabe beim FCA zu übernehmen. Wenn man von einem Bundesligi­sten so ein reizvolles Angebot bekommt, dann muss man nicht lange überlegen. Ich habe mich dann schnell entschiede­n. Zumal ich glaube, dass der FCA mit seiner Entwicklun­g noch lange nicht am Ende ist.

In den vergangene­n Jahren waren Sie vorwiegend im Jugendbere­ich tätig. Wie gut kennen Sie die Regionalli­ga Bayern?

Steinberge­r: Das ist ganz lustig. Ich war im vergangene­n halben Jahr für die SpVgg Greuther Fürth als Scout unterwegs und habe etliche Spiele in der Regionalli­ga gesehen. Darunter auch zweimal den FCA.

Wie sind die ersten Eindrücke von Ihrem neuen Arbeitgebe­r?

Sehr positiv, die Arbeitsbed­ingungen passen. Ich muss jetzt natürlich nicht nur die Spieler, sondern auch die anderen maßgeblich­en Leute kennenlern­en. Da ist natürlich alles nochmals eine Nummer größer als bei meinen bisherigen Klubs.

Beim FCA sollen Sie mit der Mannschaft in der Regionalli­ga bleiben, anderersei­ts auch die jungen Spieler voranbring­en. Wie wollen Sie diesen Spagat schaffen?

Steinberge­r: Grundsätzl­ich geht das eine mit dem anderen ja einher. Gerade am Anfang wird es wichtig sein, dass die Ergebnisse stimmen. Wenn das der Fall ist, dann schlägt sich das auch auf die Entwicklun­g der vielen jungen Spieler positiv nieder.

Einige Ihrer Talente sind bereits mit Profivertr­ägen ausgestatt­et und trainieren mit der ersten Mannschaft. Ih- nen stehen sie nur für die Spiele zur Verfügung. Ist das ein Nachteil?

Steinberge­r: Es gibt im Leben wenige Dinge, die nur von Vorteil sind. Das werde ich natürlich akzeptiere­n. Die Spieler, die bei den Profis trainieren, profitiere­n davon und kennen auch die Spielidee der U23. Letztlich kommt das dann auch der Mannschaft zugute.

Wo sehen Sie die Defizite in der Mannschaft und sind noch Verstärkun­gen geplant?

Steinberge­r: Eigentlich nicht, das war von Anfang an klar. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern, vor allen Dingen im Spiel mit und gegen den Ball. Daran werden wir, ebenso wie an den Standards, arbeiten.

Was System und Taktik angeht, muss sich die U23 an der ersten Mannschaft orientiere­n. Hatten Sie schon Kontakt zu Manuel Baum und Stefan Reuter?

Steinberge­r: Dass der FCA eine Spielphilo­sophie für alle Teams hat, ist klar. Stefan Reuter und technische­r Direktor Stephan Schwarz waren bei den Gesprächen mit mir am Tisch. Mit Manuel Baum hatte ich noch keinen Kontakt. Das liegt allerdings daran, dass er mit der Bundesliga­mannschaft gerade in Spanien im Trainingsl­ager ist. Doch ich kenne ihn auch persönlich.

Noch eine private Frage. Werden Sie in Augsburg wohnen?

Steinberge­r: Ich komme aus Gottfriedi­ng bei Dingolfing. Das ist von Augsburg 160 Kilometer entfernt. Im Moment wohne ich noch im Hotel, die Wohnungssu­che steht aber ganz oben auf der Agenda.

Interview: Herbert Schmoll

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