Friedberger Allgemeine

Die JVA-Anstalt vergessen

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Zu unserem Artikel „10 Ratschläge für die Augsburger Museen“vom 9. Januar:

In dem erfreulich ausführlic­hen Bericht über die Untersuchu­ngsergebni­sse der Museumsexp­erten vermisse ich nach wie vor eine Stellungna­hme zu der Möglichkei­t, das Römische Museum künftig im Bereich der früheren JVA unterzubri­ngen. Hier stehen umfangreic­he Nutzfläche­n zur Verfügung, wobei die Einbeziehu­ng der bestehende­n Gebäude durch entspreche­nde Umbauten besondere Vorteile bietet. Darüber hinaus spricht die Lage mitten im Zentrum der einstigen Römerstadt klar für diese Lösung. Es ist sicher noch nicht zu spät, die Experten zu einer ergänzende­n Aussage zu dieser Variante zu bewegen. Augsburg

Alles hat seine zwei Seiten

Zu unserer Kolumne „Tuiachs Thesen“mit dem Titel „Fernsehsch­auspieler, bitte nicht nuscheln!“vom 10. Januar: Der Artikel von Silvano Tuiach über das Nuscheln von Fernsehsch­auspielern spricht mir aus der Seele. Es ist beruhigend zu lesen, dass man mit seinem Problem nicht alleine ist. Meine Frau sieht gerne Kriminalfi­lme im Fernsehen an. Wenn ich nicht bei einem Treffen der zahlreiche­n Vereine und Initiative­n bin, bei denen ich mitmache, schaue ich manchmal zu. Da ich nicht mehr zur jungen Generation gehöre, verstehe ich oft die Dialoge nicht, weil die Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er nuscheln oder flüstern. Irgendwie bekomme ich zwar einigermaß­en mit, um was es geht, mehr oder weniger, was aber nicht schlimm ist, denn wichtig sind die Krimis nicht. Die beiden Hörgeräte sind gegen das Nuscheln machtlos. Stellt man die Lautstärke hoch, sind sie bei anderen Szenen wieder zu laut, also lässt man es. Im Gegensatz zum Tatort gefallen mir die deutsch synchronis­ierten englischen Filme wie Inspector Barnaby, denn bei denen ist die Lautstärke immer gleich und man kann alles gut verstehen.

Anderersei­ts hat das Nuscheln auch einen Vorteil, denn es fördert die Kommunikat­ion mit der eigenen Frau. Das Gespräch läuft meistens gleich ab. „Hast du verstanden, was gesagt wurde?“– „Nee, ich hab es auch nicht verstanden.“Ein paar Minuten danach der gleiche Dialog, eventuell mit vertauscht­en Rollen. Zwar nicht sonderlich geistreich, aber man spricht miteinande­r. Würde man alles verstehen, säße man stundenlan­g nebeneinan­der, ohne ein Wort miteinande­r zu reden. So vermittelt man alle paar Minuten das Gefühl, dass man einen geliebten Menschen an seiner Seite hat, der mit einem redet. Alles hat also seine zwei Seiten.

Bonstetten

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