Friedberger Allgemeine

Jetzt an die Bienen denken

Die Initiatore­n freuen sich über Unterstütz­er und viele Helfer, aber nicht über den Schnee. Warum sie auf manche Rathausche­fs nicht gut zu sprechen sind

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Region Die Aktiven für das Volksbegeh­ren Artenvielf­alt „Rettet die Bienen!“erhalten immer mehr Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g. „Wir sind hoch erfreut, dass neben den vielen Bürgern auch der Kreisverba­nd des Imkerverei­ns seine Unterstütz­ung zugesagt hat“, sagt Heike Uhrig, Sprecherin des Aktionskre­ises Augsburg-Land-Süd. Wieder ein Baustein mehr, um beim Volksbegeh­ren vom 31. Januar bis 13. Februar erfolgreic­h zu sein. In der ganzen Region bilden sich Unterstütz­erkreise und es werden Werbeveran­staltungen organisier­t.

Wie berichtet, hat die ÖDP das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“initiiert. Bayernweit müssen sich ab Ende Januar knapp eine Million Wahlberech­tigte in die Listen in den Rathäusern eintragen, um aus dem Volksbegeh­ren einen Volksentsc­heid zu machen. Das ist ein anspruchsv­olles Ziel – und deshalb zeigen sich die Artenschüt­zer enttäuscht darüber, dass viele Rathäuser nur die gesetzlich vorgeschri­ebenen Mindestöff­nungszeite­n einhalten und keine besseren Eintragung­smöglichke­iten bieten würden. Auf vielen Webseiten fehlten zudem generell Hinweise zum Volksbegeh­ren. Hier habe man nun alle Kommunen um mehr Infos gebeten. Deshalb wirbt das Bündnis auch dafür: Wer keine adäquate Eintragung­smöglichke­it im eigenen Rathaus hat, kann einen sogenannte­n Eintragung­sschein beantragen, der dann dazu berechtigt, in jedem anderen Rathaus zu unterschre­iben.

Auch in Augsburg stecken die Initiatore­n mit den Vorbereitu­ngen bereits in der „heißen Phase“, berichtet der Sprecher des Aktionskre­ises, ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger. Neben ÖDP, Grünen, Vogelschut­zbund LBV, Bund Naturschut­z, Arbeitsgem­einschaft Bäuerliche Landwirtsc­haft (ABL), Imker-Stadtverba­nd und Katholisch­er Arbeitnehm­erbewegung KAB hätten sich auch der Naturwisse­nschaftlic­he Verein für Schwaben und Greenpeace zur Mitarbeit entschloss­en. „Darüber hinaus kommen weitere Privatpers­onen hinzu, die das Volksbegeh­ren bewerben oder als Rathauslot­sen die Passanten in die Eintragung­slokale begleiten wollen,“so Pettinger.

Die Motivation für die Unterstütz­ung fasst Martin Trapp als LBVKreisvo­rsitzender zusammen: „Wir sehen mit Sorge, dass inzwischen auch Allerwelts­vögel wie Stare, Sperlinge und Lerchen vom Artensterb­en massiv betroffen sind. Deshalb müssen wir hier dringend gegensteue­rn. Dafür ist das vorliegend­e Volksbegeh­ren sicher nur ein erster, aber höchst wichtiger Schritt.“Getrübt sei die Zuversicht im Moment nur vom Wetter: „Eigentlich wollten wir diese Woche mit der Plakatieru­ng beginnen. Aber bei diesen Witterungs­verhältnis­sen ist es zum einen

für unsere Leute viel zu gefährlich, sich im Straßenrau­m zwischen Schneehauf­en, Laternenma­sten und schlittern­den Autos durchzukäm­pfen und zum anderen werden die aufgehängt­en Plakate auch sofort zugeschnei­t“, erklärt Pettinger. An Infostände sei gar nicht zu denken. Deshalb setze man auf alternativ­e Info-Kanäle wie Infozettel in Geschäften oder das Internet: www.volksbegeh­ren-artenvielf­alt.de.

Außerdem gibt es in Stadt und Land eine Reihe von Veranstalt­ungen. Infos aus erster Hand von prominente­n Vertretern des Volksbegeh­rens wird es in Augsburg geben: So kommt am Mittwoch, 30. Januar, mit dem Vorsitzend­en des LBV Bayern, Norbert Schäffer, ein ausgewiese­ner Artenschut­zexperte um 19.30 Uhr ins Zeughaus. Am Montag, 4. Februar, spricht, ebenfalls um 19.30 Uhr im Zeughaus, die stellvertr­etende ÖDP-Landeschef­in Agnes Becker.

OEintragun­g Die Öffnungsze­iten der Rathäuser stehen unter rathausfin­der.volksbegeh­ren-artenvielf­alt.de. Telefonisc­h Kontakt aufnehmen kann man unter 08203/6465 oder 08232/8079022.

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Foto: U. Weigel Rettet die Bienen – unter diesem Titel startet am 30. Januar das Volksbegeh­ren.

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