Tomaschko stärkt Winklhofer den Rücken
Der Affinger Bürgermeister beklagt Defizite bei den Umgangsformen. Landtagsabgeordneter Tomaschko rät zum Zusammenhalt in der Gemeinde. Wer sich über eine Auszeichnung freuen durfte
Affing Beim Neujahrsempfang in der Mehrzweckhalle in Affing gehört das zum Zeremoniell: Am Eingang werden die Besucher von den drei Bürgermeistern mit Handschlag und mit besten Wünschen fürs neue Jahr begrüßt. Markus Winklhofer hieß die Menschen willkommen, die eine Gemeinde erst wirklich zu einer Gemeinde machten: Vertreter von Kirchen, Schulen, Vereinen und anderen Organisationen. Dazu kamen wie üblich in Affing junge Leute, die 2018 volljährig geworden sind. Musikalisch führten durch den Abend Da Oa und die Andan aus Haunswies, einem Ort in der Gemeinde Affing.
Dann ging Winklhofer auf die wichtigsten Themen im vergangenen Jahr ein. Mit der Sanierung des Gemeindehauses in Anwalting habe man auf 270 Quadratmetern preiswerten Wohnraum geschaffen. Bei der viel diskutierten Westumfahrung soll das Planfeststellungsverfahren im Juni 2020 abgeschlossen werden, vielleicht auch schon früher. Ebenfalls bereits bekannt ist die Tatsache, dass das Staatliche Bauamt Augsburg derzeit die Pläne zur Nordumfahrung nicht weiter verfolgt (wir berichteten). Bei den Arbeiten am Mühlhauser Berg liegen die ersten Planungssätze beim Bauamt in Augsburg.
Die Gemeinde Affing ist bemüht, Baugrundstücke in großer Zahl bereitzustellen, betonte Winklhofer. Südlich der Gebenhofener Straße in Affing handelt es sich um 19 Parzellen. Am Anger in Mühlhausen werden sieben Parzellen entstehen. Schon im Oktober sollen sie erschlossen sein. Ein Bebauungsplan befindet sich gerade in Mühlhausen am Weberanger in Aufstellung. Hier ist im Sommer mit dem Satzungsbeschluss zu rechnen. In Mühlhausen sollen weitere 3,5 Hektar an Gewerbeflächen am Unterkreuthweg entstehen. In wenigen Wochen soll in Affing mit dem Bau der Räume für die Mittagsbetreuung gestartet werden. Der Breitbandausbau ist nahezu abgeschlossen. Als besonders erfreulich bezeichnete Winklhofer die Verleihung eines Gütesiegels für die Bücherei in Affing.
Markus Winklhofer beklagte einen Niedergang bei den Umgangsformen und einen Zuwachs bei Auseinandersetzungen: „Streit ist kontraproduktiv und schadet allen Beteiligten.“Ohne Gemeinschaft sei alles nichts, privat ebenso wie im Beruf, im Verein oder in der Politik, betonte der Bürgermeister. Wie berichtet, war es zuletzt im Affinger Gemeinderat gehäuft zu Unstimmigkeiten gekommen.
Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko erklärte in seinem Grußwort, man könne zuversichtlich ins Jahr 2019 gehen, weil „unsere Ausgangsgrundlagen gut sind“. Dann schlug er ähnliche Töne an wie sein Vorredner: „Wir haben auch gelernt, dass uns Streit nicht weiterbringt, sondern nur der Zusammenhalt.“Zudem betonte Tomaschko, Affing stehe hervorragend da. Dem Bürgermeister, der sich zuletzt im Gemeinderat mehrfach Kritik ausgesetzt sah, stärkte Tomaschko den Rücken. Er bezeichnete Winklhofers Engagement als „gigantisch“.
Am Ende des offiziellen Teils zeichnete Winklhofer drei Bürger für langjähriges Engagement aus: Viktoria Manhardt hat 125-mal Blut gespendet, Josef Mollenhauer führte 29 Jahre lang die DJK GebenhofenAnwalting, und Herbert Hartl war 29 Jahre lang Kommandant der Feuerwehr Aulzhausen.