Süßes Angebot in der Meringer Tafel
Jeden letzten Dienstag im Monat gibt es bei der sozialen Einrichtung in der Zettlerstraße auch Kaffee und Kuchen für die Kunden. An diesem Tag freuen sich die Besucher sogar aufs Warten
Mering Jeden Dienstag kommen rund 90 Menschen verschiedener Nationalitäten aus Mering und Umgebung zur Meringer Tafel. Es sind Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, allen gemeinsam ist jedoch, dass bei ihnen das Geld knapp ist. Auch wenn der Kundenandrang mithilfe eines Farbleitsystems auf die vierstündigen Öffnungszeiten verteilt wird, kann es zu Wartezeiten kommen. Einmal im Monat hält sich die Ungeduld der Tafelkunden in Grenzen. Denn immer am letzten Dienstag im Monat öffnet das Tafelcafé und das Anstehen nach Ware lässt sich gemütlich mit einer Tasse Kaffee und einem Stück frisch gebackenem Kuchen überbrücken.
Die Idee dazu hatte Antonia Rottenkolber im März vergangenen Jahres. „Als neues Mitglied im Meringer Pfarrgemeinderat machte ich mir Gedanken, in welcher Art ich mich sinnvoll einbringen könnte“, erzählt sie. „Da mir das Soziale besonders am Herzen liegt, kam mir die Idee, ein Tafelcafé ins Leben zu rufen.“
Tafelleiterin Ingrid Engstle und die anderen Tafelmitarbeiter mussten nicht lange davon überzeugt werden. Seitdem wird immer einmal im Monat im Vorraum zur Warenausgabe ein Kuchenbüfett aufgebaut und drei Bistrotische schön gedeckt. „Freunde und Familienmitglieder, die sich auch gerne sozial engagieren möchten, doch nicht viel Zeit aufbringen können, backen seitdem Kuchen für die Aktion“, freut sich die Initiatorin. Auf die Kunden wartet nicht nur eine Auswahl verschiedenster Kuchen, sondern vor allem auch ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. „Plötzlich sieht man vieles in einem anderen Licht und eigene Sorgen werden verschwindend klein“, hat Antonia Rottenkolber festgestellt.
Das süße Angebot beruhigt auch mal die Gemüter, wenn die Warteschlange lang ist und manch einer das Gefühl hat, ein anderer komme schneller dran. Für alle drei Tische spendet Petras Blumenstadl jeden Monat auch einen kleinen Blumenschmuck. Einige dekorative Kaffeebilder an der Wand machen das stilvolle Ambiente komplett.
„Die Tafelkunden genießen unser Angebot sehr und wir müssen immer wieder versichern, dass es umsonst ist“, hat das Team um Antonia Rottenkolber festgestellt. Hier bekomme sie wieder ihre Würde zurück, sagte unlängst eine Kundin. Denn für manche bedeutet der Gang zur Tafel eine große Hürde. Zur Helferrunde, die sich die Einsatzstunden von 11 bis 15.30 Uhr teilt, gehören auch Rita Mielke, Silke Fleischmann, Martina Rohrmann und Edith Römisch. Gerne packen sie einem Kunden auch noch ein Stück Kuchen für den Nachmittagskaffee zu Hause ein. Wenn unten im Hof vor dem Gebäude wieder das Schild „Heute Tafelcafé“steht, dann freuen sich viele ganz besonders auf ihren Gang zur Tafel.
Am Dienstag 29. Januar, ist es wieder so weit, und Antonia Rottenkolber und das gesamte Kaffeeteam begrüßen die Tafelkunden wieder mit einer Auswahl selbst gebackener Kuchen.