In Mering fehlen Räume für Veranstaltungen
Ein Bürgerzentrum mit Veranstaltungssaal – das war das Herzstück der Vision 2025 für Mering. Ehrenbürgerin Ellen Kratzer appellierte damals an die Gemeinderäte, die Chance zu ergreifen, statt bei der Schlossmühle mit viel Geld alte Löcher zu flicken – ohne eine echte Verbesserung zu erzielen.
Jetzt, zwei Jahre später steht fest, dass keine dieser beiden Optionen umgesetzt wird und sich die Raumsituation in der wachsenden Marktgemeinde deutlich verschlechtert hat. Die Vision 2025 ist gescheitert, weil sich Kommune das Projekt nicht leisten kann. Übrig geblieben ist nur der ebenfalls nötige Rathausneubau als kommunale Pflichtaufgabe. In der Zwischenzeit wurde jedoch auch das Bürgerzentrum Schlossmühle an den Investor Christian Gumpp verkauft. Dieser wird mittelfristig zumindest den Teil des Gebäudes, in dem sich der Kornsaal befindet, in Büroräume oder Ähnliches umbauen.
Wie damit umzugehen ist, hat der Gemeinderat bei seiner Absage an die Vision 2025 auf einen späteren Zeitpunkt verschoben nach dem Motto: Schau mer mal, dann seh ma scho. Die plötzliche Schließung des großen Saals im Papst-Johannes-Haus hat das Meringer Raumproblem nun aufs Ungemütlichste wieder ins Bewusstsein gerückt. Denn selbst wenn die Kirche diesen erst einmal wieder nutzbar macht: Längerfristig will sie den Saal in dieser Größe nicht erhalten.
Es ist ein Warnschuss, der den Gemeinderat wachrütteln sollte. Er muss sich einen Plan machen, wie Mering das wegfallende Bürgerzentrum Schlossmühle, ein mögliches Fehlen des Saals im Papst-Johannes-Haus und den weiteren Bedarf durch die wachsende Einwohnerzahl kompensieren kann – und das bei sehr begrenzten Geldmitteln. Gerade, weil das keine einfache und schnell lösbare Aufgabe ist, ist Abwarten und den Kopf in den Sand stecken eine schlechte Strategie.