Friedberger Allgemeine

Es tut sich etwas entlang der Ecknach

Bayernnetz bringt das Projekt Ecknachtal weiter voran. Der Arbeitskre­is setzt dabei auf einen Dialog mit der Landwirtsc­haft. Das Wasserwirt­schaftsamt stellt sein Entwicklun­gskonzept vor

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Aichach-Friedberg Maximilian Wolf vom Wasserwirt­schaftsamt in Donauwörth hat das Entwicklun­gskonzept für die Ecknach jetzt bei der Arbeitskre­issitzung von Bayernnetz Natur vorgestell­t. Bürgermeis­ter und Vertreter von Behörden und Vereinen waren gekommen. Sie alle haben sich das Projekt Ecknachtal auf die Fahnen geschriebe­n. In Kürze will das Wasserwirt­schaftsamt die Einzelheit­en des Konzeptes mit Anliegern und Betroffene­n besprechen. Grundlage für diese Arbeit des Wasserwirt­schaftsamt­es ist die Wasserrahm­enrichtlin­ie, die vorgibt, dass die Ecknach in einen guten ökologisch­en Zustand gebracht werden muss.

Auch andere haben im vergangene­n Jahr an diesem Ziel gearbeitet. Der Landschaft­spflegever­band hat im Ecknachtal an verschiede­nen Stellen gearbeitet. Auf den Flächen des Bund Naturschut­z bei Tödtenried wurden im Herbst weitere Gräben nachgestal­tet. Sie wurden von Gehölzaufw­uchs befreit, Durchlässe wurden wiederherg­estellt und Konturen korrigiert. Es wird mit weiteren drei Jahren gerechnet, die nötig sein werden, um die ganze Fläche zu bearbeiten.

Im August hat der Landschaft­spflegever­band eine Ausgleichs­maßnahme der Schlossgem­einschaft in Blumenthal vorgenomme­n: Eine wechselfeu­chte Mulde auf der Ostseite der Ecknach ist nun umgeben von einer Mähwiese. Im Biotop gegenüber von Maria Birnbaum bei Sielenbach wurde im November der erste von zwei Tümpeln wiederherg­estellt. Der Zweite soll in diesem Jahr folgen. Außerdem waren viele Mäh- und Pflegearbe­iten auf den Flächen des Landkreise­s nötig und auch auf Flächen der Gemeinden.

2019 will der Landschaft­spflege- verband weitere Gräben bei Tödtenried bearbeiten, Maßnahmen für die Uferschwal­ben an der Sandgrube in Klingen voranbring­en und Flächen ansäen. Für das Vorhaben der Gemeinde Adelzhause­n „Erlebnis Ecknach“sind die Mittel inzwischen bewilligt und die Ausschreib­ung läuft. Bei Heretshaus­en wurde die Ecknach geräumt, weil sie hier offenbar besonders schnell ver- Erst vor zwei Jahren hatte es dort eine solche Aktion gegeben.

Die Gemeinde Adelzhause­n hat den Heretshaus­er Bach auf etwa 800 Metern geräumt. Etwa 200 Meter bis zum Weiher am Talende im Westen fehlen noch. Bei dieser Räumung wurde das steilere Ufer kaum berührt, das flachere Ufer behutsam wiederherg­estellt, hieß es.

Etwas langsamer als geplant geht es mit der Kartierung der Arten im Ecknachtal voran. Erst 2020 ist ein Überblick über die Artenvorko­mmen geplant, wie Angela Rieblinger vom Landschaft­spflegverb­and erklärte. Koordinato­rin Hildegart Wessel berichtete, dass die Blühfläche­n, die der Bayerische Bauernverb­and initiiert hatte und für die er auch die Samen ausgibt, gut angeschlam­mt. nommen werden würden. Diskutiert wurde auch das Thema Gülleausbr­ingung in der Nähe von Gewässern. Dabei ging es um die Frage, wann die Gülle zu dicht am Wasser ausgebrach­t wurde. Der Arbeitskre­is setzt auf den Dialog mit den Landwirten. Ein Miteinande­r, so waren sich die Beteiligte­n einig, wäre der richtige Weg, um Missstände zu beseitigen, hieß es.

Archivfoto: Gerlinde Drexler

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Im Projekt Ecknachtal versuchen Landwirte und Naturschüt­zer gemeinsam, die gefährdete­n Feucht- und Nasswiesen mit ihrem Blütenreic­htum und ihren seltenen Tier- und Pflanzenar­ten zu erhalten.

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