Kissing braucht mehr Platz für Schüler
Finanzausschuss Container oder ein Anbau? In den Haushalt werden 500000 Euro für eine dringende Erweiterung der Grundschule eingeplant. Zudem muss die Gemeinde einen hohen Kredit aufnehmen. Wofür das Geld gebraucht wird
Kissing Die Gemeinde Kissing muss in diesem Jahr viel Geld ausgeben, um die Unterbringung aller Kinder an der Grundschule zu sichern. Wie Kämmerer Klaus Metzger im vergangenen Finanzausschuss erklärte, wird ab September dort dringend mehr Platz gebraucht. Daher haben die Gemeinderäte in der Sitzung beschlossen, 500000 Euro für Baumaßnahmen in den Haushaltsentwurf einzuplanen. Was genau an der Grundschule gemacht wird, steht noch nicht fest. Bauamtsleiter Alfred Schatz warf mehrere Optionen in den Raum: Ein Container langfristig oder kurzfristig oder direkt ein Massivbau? Darüber müsse der Bauausschuss in der kommenden Sitzung am Donnerstag entscheiden. Im Finanzausschuss ging es darum, den Haushaltsentwurf festzuzurren. Laut Kämmerer Metzger kommt auf die Gemeinde dabei ein hoher Fehlbetrag von rund acht Millionen Euro zu. Die Summe soll mit vier Millionen Euro aus den Rücklagen und einem Kredit von etwa 3,7 Millionen Euro ausgeglichen werden. Metzger sagte: „Das haben wir schon sehr lange nicht mehr gehabt, so eine hohe Darlehensaufnahme.“
Zwar habe die Gemeinde höhere Steuereinnahmen als im vergangenen Jahr. Aufgrund dessen müsse sie aber auch eine höhere Kreisumlage zahlen, der Kämmerer rechnet mit 1,2 Millionen Mehrausgaben. Zudem denkt Metzger, dass die Schlüsselzuweisungen vom Land niedriger ausfallen. Genaue Zahlen erwartet er erst Mitte Februar.
Vor allem hat die Gemeinde aber einige Investitionen in diesem Jahr geplant. Die Paartalhalle steht mit rund einer Million Euro im Haushaltsplan. 750 000 fallen noch für die Dachsanierung an. 290000 Euro sind für die Planung der Renovierung der Außenwände veranschlagt. Auch in den nächsten Jahren kommen Millionenbeträge auf die Gemeinde zu. Mehrere große Posten umfassen in diesem Jahr die Schulund Kita-Gebäude. Beispielsweise wird wohl auch für die Ganztagsbetreuung ein Anbau gebraucht – 50000 Euro sind für die Planung eingestellt. An der Mittelschule ste- zahlreiche Projekte an, unter anderem der Aufzug für die Barrierefreiheit und die Sanierung des Innenhofes. Hier sind Ausgaben von rund 900000 Euro veranschlagt, wobei auch Fördergelder fließen. Bei der Kita Spielburg fallen für die Dachsanierung noch 100000 Euro an, beim AWO-Hort Schlaue Füchse sollen die Außenanlagen neu hergerichtet werden – Kostenpunkt 120 000 Euro.
Für die Herrichtung, den Ausbau und die Sanierung von Straßen hat der Finanzausschuss 500000 Euro eingestellt. Katrin Müllegger-Steiger, die als Dritte Bürgermeisterin die Sitzung leitete, sagte: „Im Bauausschuss werden wir eine Prioritätenliste und einen Zeitplan erstel- Das hatten zuvor mehrere Gemeinderäte angeregt. Wie in der Sitzung bekannt wurde, gibt es beim Tennisclub Kissing Überlegungen, eine neue Halle zu bauen. Dazu solle auch die Gemeinde einen Zuschuss gewähren. Letztlich entschied der Finanzausschuss aber, erst einmal kein Geld einzuplanen. Für den Kissinger SC ist in diesem Jahr ein Zuschuss von 200000 Euro vorgesehen. Der Verein möchte das Kunstrasenfeld neben der Paartalhalle erneuern lassen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 460 000 Euro.
Zudem gibt es mehrere Vorhaben der Gemeinde, die sich durch Posten im Haushalt andeuten. Für eine Erweiterung des Verbindungsgangs zwischen Verwaltungstrakt und Sithen zungssaal sind 40000 Euro eingeplant. Der geschäftsleitende Beamte Hubert Geiger erklärte, dass es Pläne gibt, hier eine Art „Wintergarten“zu bauen. Es werde mehr Platz für die Verwaltung benötigt. 30 000 Euro sind zudem für die Planung eines neuen Gemeindearchivs vorgesehen. Wie Geiger erklärte, befindet sich unter der Bücherei ein alter „atomsicherer Schutzraum“. Der könnte ausgebaut werden. Aber das müsse erst überprüft und durchkalkuliert werden.
Für ein Großprojekt zum Betreuten Wohnen stehen sich Einnahmen und Ausgaben von rund 2,5 Millionen Euro für den Verkauf und den Erwerb von Grundstücken gegenüber. Dazu, wo das Projekt umgelen.“ setzt werden soll, wollte sich niemand aus der Verwaltung äußern. Metzger sagte während der Sitzung: „Es scheitert bisher an Grunderwerbsproblemen.“Ein Dauerbrenner in der Gemeinde ist die Sanierung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof. 300000 Euro werden zwar eingeplant, aber Bauamtsleiter Schatz bezweifelte, dass die Maßnahme in diesem Jahr begonnen wird. Er verwies auf den Personalmangel im Bauamt durch Weggänge und krankheitsbedingte Ausfälle.
Kämmerer Metzger wird nun die Vorschläge des Finanzausschusses in den Haushaltsentwurf einarbeiten. Dann wird der Plan in einer Sitzung des Gemeinderats erneut besprochen.